Operation bei allergischer Rhinitis - Elektrokauter ist dem Skalpell ebenbürtig

Von Cornelia Scherpe
11. Dezember 2013

Von der sogenannten allergischen Rhinitis sind allein in Europa gut 60 Millionen Menschen betroffen. Durch Allergene wie Pollen oder Gräser wird das Immunsystem dieser Menschen so gereizt, dass es zu klassischen Symptomen wie zuschwellender Nase und auch Entzündungen der Nasenschleimhaut kommt. Je nachdem worauf ein Patient allergisch ist, können die Beschwerden nur wenige Monate im Jahr anhalten oder aber 365 Tage im Jahr das Leben beschweren.

Bei starken Heuschnupfenbeschwerden wird ein operativer Eingriff empfohlen

Für Patienten mit starken Einschränkungen empfiehlt der HNO-Arzt durchaus auch einen operativen Eingriff an der unteren Nasenmuschel. Sobald beispielsweise das Atmen so eingeschränkt ist, dass es immer wieder zu Atemnot kommt, lohnt sich eine Operation.

Dabei greifen einige Ärzte zum klassischen Skalpell und andere setzen auf den sogenannten Elektrokauter. Dieses Instrument nutzt kurze und gezielte Stromstöße, um das Gewebe zu verdampfen. Die Methode wird Elektrokaustik genannt und leitet sich vom Griechischen "kaustos" für "verbrannt" ab. Es ist aber oft umstritten, ob diese noch vergleichsweise junge Methode ebenso gut wirkt, wie die Arbeit mit dem Skalpell.

Eingriff mit dem Elektrokauter erfolgreich - Wirksamkeit zwischen 75 und 90 Prozent

In einer Studie mit 95 Patienten konnte sich die Elektrokaustik nun aber klar gegen die konventionelle OP mit einem Skalpell behaupten. Der Eingriff erfolgte unter örtlicher Betäubung und jeder Patient wurde für ein Jahr nach der OP regelmäßig untersucht. Bei allen Patienten war die Elektrokaustik sehr erfolgreich und die Beschwerden nahmen ab. Vor allen Dingen jene Probanden, die das ganze Jahr über unter ihrer allergischen Rhinitis hatten leiden müssen, zeigten eine beeindruckende Besserung aller Symptome.

Auf einem offiziellen Symptom-Score wurde die Wirksamkeit bei ganzjährig Betroffenen mit 90 Prozent eingeschätzt. Patienten, die saisonal Probleme hatten, gaben die Wirksamkeit mit immerhin 75 Prozent an.