Ungeahnte Folge von Vorhofflimmern - die Kognition leidet messbar

Von Cornelia Scherpe
11. April 2013

Menschen mit Vorhofflimmern leben gefährlich, das ist allgemein bekannt. Da ihr Herz nicht im gesunden Rhythmus schlägt, sind sie automatisch eine Risikogruppe für diverse Folgeleiden. Dazu zählen auch Schlaganfälle, die je nach Ausmaß das Leben beenden oder sehr beeinträchtigen können.

Eine Meta-Studie hat nun herausgefunden, dass die geistige Leistungsfähigkeit von Patienten mit Vorhofflimmern aber selbst dann auf dem Spiel steht, wenn sie keinen Hirninfarkt haben.

In den USA suchten Forscher in mehreren Datenbanken nach Untersuchungen, bei denen Menschen mit Vorhofflimmern im Fokus gestanden hatten. Sie suchten sich die Studien heraus, bei denen ein Zusammenhang zur Kognition der Patienten hergestellt wurde. 21 Studien flossen dann in die Meta-Analyse ein. Patienten, die nicht nur Vorhofflimmern, sondern auch schon einmal einen Schlaganfall gehabt hatten, brachten kognitive Defizite mit sich. Das Risiko hatte sich hier um das 3-Fache erhöht. Doch auch wer keinen Hirninfarkt hatte, sah sich einer Risikoerhöhung vom 1,4-Fache gegenüber.

Die Forscher sagen allerdings selbst, dass ihre Ergebnisse erst einmal mit Vorsicht bewertet werden müssen. Es gäbe bei Meta-Analysen immer diverse Schwachstellen. Dennoch ist es ein erster Hinweis darauf, dass Vorhofflimmern eventuell auf die Kognition Einfluss hat und sowohl Patienten, als auch Ärzte, dies beim Umgang mit dem Leiden beachten sollten.

Die geistige Leistungsfähigkeit sollte vielleicht regelmäßiger überprüft werden. Patienten haben zudem die Möglichkeit, dass Gehirn bewusst mit täglichen Übungen fit zu halten und das Umfeld zu bitten, auf Warnsignale zu achten.