Gegen Vorhofflimmern - neuartiger Herzkatheter arbeitet mit Kälte

Von Cornelia Scherpe
14. März 2013

Menschen mit Vorhofflimmern schweben ohne eine Behandlung im Grunde immer in Gefahr. Schätzungsweise fünf Millionen Menschen sind allein in der EU von dieser Krankheit betroffen. Da das Herz durch die Störungen niemals seine volle Leistungsfähigkeit hat, steigt das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Viele Betroffene nehmen zwar Medikamente, doch auch diese helfen nur begrenzt und können im schlimmsten Fall weitere Probleme in Form von Nebenwirkungen mit sich bringen. Daher forschten Ärzte schon länger nach Alternativen.

In Österreich kam nun zum ersten Mal ein ganz neuer Herzkatheter zum Einsatz, der den Betroffenen mehr Sicherheit geben soll. Zwar gibt es die Idee mit einem solchen Katheter zu arbeiten schon länger, doch bisherige Modelle bringen große Risiken mit sich. Die Patienten leiden unter Schmerzen und der Einsatz ist für die Ärzte sehr aufwendig.

Diese Probleme soll der neue Katheter nicht mehr mit sich bringen. Er wurde im Rahmen einer Pilotstudie bei zehn Freiwilligen bereits eingesetzt. Dafür mussten diese sich zwar auch in den OP begeben, doch der Eingriff ging bedeutend schneller. Unter Narkose setzte man ihnen den neuen Katheter ein, der im Gegensatz zu älteren Modellen nun auf Kälte setzt. Er sitzt bei den Patienten im linken Vorhof des Herzen und löst leichte Erfrierungen aus.

Was gefährlich klingt, unterdrückt bei diesen Patienten jedoch das Flimmern und schont damit den Herzmuskel auf lange Sicht. Einige Teile des Gewebes sterben zwar unter der Kälte ab, doch für die Patienten ist das deutlich schmerzfreier als bisherige Methoden und zudem bleibt die Struktur der Gefäße vollständig erhalten.