Überwachung bei Vorhofflimmern - Rhythmuskontrolle doch besser als Frequenzkontrolle

Von Cornelia Scherpe
12. Juni 2012

Ein Patient mit einem Vorhofflimmern kann auf zwei verschiedene Arten überwacht werden. Derzeit von den meisten Ärzten favorisiert wird die Frequenzkontrolle. Dabei wird regelmäßig ermittelt, in welcher Frequenz, also wie oft, das Herz schlägt. Eine andere Alternative stellt die Rhythmuskontrolle dar. Hier geht es nicht darum, wie häufig der Herzschlag erfolgt, sondern ob ein gesunder Rhythmus vom Herzen eingehalten werden kann. Eine aktuelle Studie aus Kanada hat ergeben, dass die letztere Methode eventuell doch die bessere ist. In der Medizinwelt sorgt das für großes Aufsehen, da man derzeit in der Praxis eher auf die einfachere Frequenzkontrolle setzt.

Die Studie umschloss 26.130 Patienten, die wegen ihres Vorhofflimmers im Krankenhaus gewesen waren und später ambulant überwacht und mittels Medikamente therapiert worden. Dennoch verstarben innerhalb von 3,1 Jahre nach der Entlassung 49,4 Prozent, was also fast jeder zweite Patient ist. Wie die Studie ermittelte, zeigten alle Patienten in den ersten vier Jahren nach dem Klinikaufenthalt eine annähernd gleiche Sterberate. Erst auf lange Sicht zeigte sich, dass die Rhythmuskontrolle der Frequenzkontrolle offenbar doch überlegen ist. Nach den vier Jahren gingen die beiden unterschiedlich betreuten Gruppen doch auseinander. Wer eine Rhythmuskontrolle erhalten hatte, dessen Risiko sank im Vergleich zu den Menschen mit einer Frequenzkontrolle nach fünf Jahren um elf Prozent und nach acht Jahren um ganze 23 Prozent.