Depressionen und Angstzustände: Patienten mit Herzrhythmusstörungen besonders betroffen

Intensive Nachbetreuung von Herzpatienten wichtig, um psychische Folgen zu vermeiden

Von Thorsten Hoborn
20. April 2010

Allein in Deutschland sterben jedes Jahr 57.000 Menschen an Herzinsuffizienz, einer häufig auftretenden Schwäche des Herzmuskels, welche statistisch betrachtet somit mehr Menschenleben fordert, als Krebserkrankungen. Von den landesweit 1,8 Millionen Erkrankten ist der überwiegende Teil weiblich. Bezeichnend für den Krankheitsverlauf sind auch einhergehende psychische Probleme (Depressionen). Auf männlicher Seite sind deutlich weniger Patienten davon betroffen.

Angst vor Krankheitsfolgen weit verbreitet

Für eine Studie untersuchten Forscher der Ruhr-Universität Bochum nun 150 an Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen Leidende auf ihrer psychischen Konstitution. Das Ergebnis belegte folgende Diskrepanz: 58 Prozent der Frauen, aber nur 42 Prozent der Männer lebten im Alltag mit der Furcht vor unvorhergesehenen Krankheitsfolgen. 30 Prozent aller befragten Frauen litt sogar unter besonders heftigen Angstzuständen, während es auf Seiten der Männer "nur" rund 18 Prozent waren.

Darüber hinaus fanden die Mediziner heraus, dass 46 Prozent der Frauen ein viertel Jahr nach ihrer Entlassung damit begannen, schwerere Depressionen zu entwickeln, welche sich mehr und mehr manifestierten, weshalb eine intensiver betreute Nachbehandlung zwingend durchgeführt werden sollte.