Plötzlicher Herztod könnte genetisch bedingt sein

Von Jutta Baur
4. Juli 2014

Wenn ein Mensch einem plötzlichen Herztod erliegt, scheint dies aus heiterem Himmel zu kommen. Der Hintergrund sind jedoch oftmals Herzrhythmusstörungen. Neben weit verbreiteten, harmlosen Varianten, die zwar störend, aber ungefährlich sind, gibt es solche, die zu einem Flimmern und damit zum Herztod führen können. Das sogenannte verlängerte QT-Intervall gehört zur zweiten Kategorie. Leidet ein Patient an dieser Störung, so hat er ein fünfmal höheres Risiko am plötzlichen Herztod zu versterben.

Einfluss bestimmter Gene aufs Herz

Südtiroler Forscher der Europäischen Akademie in Bozen (Eurac) haben nun herausgefunden, dass diese Intervallverlängerung durchaus genetisch bedingt sein kann. Grund zu dieser Annahme bietet ein Gen-Vergleich von 100.000 Patienten mit verlängertem QT-Intervall. Die Wissenschaftler fanden 23 bisher unbekannte Gene, die anscheinend mit der Erkrankung in Beziehung stehen. Die Experten konnten belegen, dass diese Gene auf die elektrischen Impulse im Herzen einwirken.

Test ergibt eindeutigen Zusammenhang zwischen Genen und dem QT-Intervall

Weitere Untersuchungen bewiesen den direkten Zusammenhang zwischen zwei Genen und dem "Langen QT-Syndrom". Diese Erkenntnisse sind ein großer Fortschritt beim Verständnis für den plötzlichen Herztod. Andere Einwirkungen, wie die Einnahme bestimmter Medikamente oder die allgemeine Lebensweise, müssen hingegen noch eingehender unter die Lupe genommen werden.