Probleme mit dem Herzen - Warum Sportler im Alter häufiger einen Schrittmacher brauchen

Von Ingo Krüger
15. Mai 2014

Ausdauersport ist gut für das Herz. Doch exzessives Ausdauertraining und Leistungssport kann auf Dauer zu Problemen mit dem Herzen führen. Eine neue Studie englischer Wissenschaftler zeigt, dass gerade ältere Menschen, die in jungen Jahren ein Sportlerherz entwickelt haben, Herzrhythmusstörungen bekamen. Sie benötigten die Hilfe eines Schrittmachers.

Unterschiede zwischen einem Sportlerherz und einem normalen Herz

Intensives körperliches Training führt zu vermehrtem Muskelaufbau. Dies gilt nicht nur für die Skelett-, sondern auch für den Herzmuskel. Das Organ ist leistungsfähiger. Gewöhnlich schlägt unser Herz rund 60 bis 100 Mal pro Minute. Bei Leistungssportlern aber pumpt das Herz erheblich langsamer - in Ausnahmefällen sogar nur halb so schnell wie bei Untrainierten.

Mögliche Herzschäden bei Leistungssportlern

Bislang gingen Mediziner davon aus, dass das Nervensystem der Grund für eine Fehlfunktion des Herzens sei. Doch die aktuelle Studie zeigt, dass dies nicht der Fall ist. Es ließ sich dagegen durch Ausdauersport ein Rückgang des wichtigen Schrittmacher-Proteins HCN4, das für eine niedrige Herzfrequenz verantwortlich ist, feststellen.

Diese molekulare Veränderung im Sinusknoten, der der primäre elektrische Taktgeber der Herzaktion ist, beeinflusst auch die Herzrate von Sportlern.

Bei Versuchen mit Ratten fanden sich in deren Sinusknoten viel weniger Gene für die Ionenkanäle. Die Folge waren Herzrhythmusstörungen. Dennoch, so die Forscher, sei moderater Ausdauertraining gut für das Herz-Kreislauf-System.

Wer Leistungssport betreibe, müsse aber mit späteren Schäden rechnen.