Vorhofflimmern behandeln: Katheter-Ablation ist Medikamenten nur teilweise überlegen

Von Cornelia Scherpe
24. Februar 2014

Bei starkem Vorhofflimmern besteht Behandlungsbedarf, wobei die Betroffenen derzeit zwischen zwei Therapien wählen können. Zum einen können sie sich einer sogenannten Katheter-Ablation unterziehen. Dabei werden gezielt Stellen direkt im Herzmuskel verödet, sodass kleine Narben entstehen. Durch das Narbengewebe können die fehlerhaften Impulse nicht mehr weitergegeben werden und das Flimmern endet.

Zum anderen besteht die Möglichkeit, durch eine medikamentöse Therapie das Vorhofflimmern in den Griff zu kriegen.

Katheter-Ablation effektiver, jedoch risikoreicher als medikamentöse Therapie

Welche Methode für welchen Patienten die beste ist, hängt unter anderem von seiner Vorgeschichte ab. In einer aktuellen Studie stellten Forscher beide Verfahren für eine allgemeine Empfehlung gegenüber und kamen dabei zu dem Schluss, das die Katheter-Ablation zwar effektiver ist, dafür aber höhere Risiken mit sich bringt.

Die 66 Patienten, die sich chirurgisch versorgen ließen, hatten nach einer Nachbeobachtungszeit von zwei Jahren in 55 Prozent der Fälle einen Rückfall. Bei rund der Hälfte war es also erneut zu einem Vorhofflimmern gekommen. Bei den 61 Patienten, die sich für eine medikamentöse Therapie entschieden hatten, lag die Quote nach zwei Jahren aber bereits bei 72 Prozent. Ganze 44 Patienten hatten dabei einen Rückfall. Die Studie zeigt damit, dass beide Verfahren leider überhaupt kein Garant dafür sind, dass das Vorhofflimmern auf lange Zeit hin beseitigt wird. Dennoch ist bei 55 Prozent versus 72 Prozent die Rückfallquote der Katheter-Ablation deutlich geringer.

Dieser höheren Erfolgsquote steht allerdings auch ein höheres Risiko auf Nebenwirkungen der Therapie gegenüber. In der Studie kam es in sechs Prozent der Fälle zu einer sogenannten Herztamponade (gestörte Herzfunktion durch eine Kompression) und jeweils in 1,5 Prozent der Fälle zu einer Bradykardie (zu langsamer Herzschlag) oder einer Pulmonalvenenstenose (eine Verengung der Pulmonalvene). In der Gruppe der Medikamenteneinnahme fielen die Risiken deutlich milder aus.