Diabetes und Herzinsuffizienz: Viele Diabetiker halten die Herzschwäche für altersbedingt

Von Cornelia Scherpe
2. Dezember 2013

Menschen mit Diabetes des Typ 2 sind in der Mehrheit der Fälle durch zu viel Körpergewicht oder aufgrund fortgeschrittenem Alters von der Zuckerkrankheit betroffen. Da es sich um eine sehr komplexe Krankheit handelt, bringt Diabetes oft auch Folgeerkrankungen wie Nervenleiden oder Herz-Kreislaufprobleme mit sich. Allein das Risiko für eine chronische Herzschwäche ist bei Diabetikern des Typ 2 im Vergleich zur gesunden Bevölkerung um mindestens das 2-Fache erhöht. Je nach Verlauf der Diabetes kann das Risiko auch um das 6-Fache erhöht sein.

Die Praxiserfahrung hat gezeigt, dass ganze 80 Prozent der Diabetiker im Seniorenalter innerhalb von drei Jahren nach Beginn der Diabetes auch eine Herzinsuffizienz bekommen. Doch viele Zuckerkranke denken bei klassischen Symptomen wie schneller Erschöpfung und Herzrasen bei einfachen Dingen wie Treppensteigen nicht an die Möglichkeit einer Herzinsuffizienz. Da viele bereits im Seniorenalter sind, schieben sie die Symptome auf eine allgemeine Altersschwäche und sprechen auch nicht den Arzt darauf an. Selbst Atemnot oder geschwollene Beine werden nicht richtig ernst genommen.

Deutsche Diabetes-Hilfe setzt auf Sensibilisierung

Das kann fatale Folgen haben. Die Deutsche Diabetes-Hilfe hat jüngst auf dieses Problem aufmerksam gemacht und möchte die Diabetiker für das Problem sensibilisieren. Es schadet in keinem Fall, den Hausarzt einmal auf die Probleme anzusprechen, die man selbst für allgemeine Altersschwäche hält. Ist dem wirklich so und es liegt keine Herzinsuffizienz vor, kann man beruhigt sein.

Handelt es sich jedoch um eine chronische Herzschwäche, kann dem Patienten mit Medikamenten und weiteren Schritten geholfen werden. Wichtig ist die richtige Diagnose außerdem, da es Medikamente gegen Diabetes gibt, die das Risiko auf eine Herzschwäche erhöhen. Diese müssen dann abgesetzt und durch andere ersetzt werden.