Herzinsuffizienz könnte bald mit einem bereits gut erforschten Medikament behandelt werden

Von Cornelia Scherpe
8. März 2013

Ein Patient mit einer chronischen Herzinsuffizienz ist im Alltag auf Dauer eingeschränkt. Durch seinen geschwächten Herzmuskel kann nicht mehr ausreichend stark Blut in den Organismus gepumpt werden. Das fällt den Betroffenen bei jeder kleinen Anstrengung schnell auf. Selbst normales Spazierengehen kann bereits nach wenigen Minuten zu Herzschmerzen und Atemnot führen.

Heilbar ist eine chronische Herzschwäche bisher nicht, doch es gibt Medikamente, um den Patienten die Probleme ein wenig abzunehmen. Eine aktuelle Studie hat sich mit dem Mittel "Spironolacton" beschäftigt. Dieses Medikament ist nicht neu, sondern schon lange auf dem Markt. Eigentlich wird es eingesetzt, um Patienten mit Bluthochdruck zu versorgen, doch in der Studie stellte es sich als potentieller Kandidat für Menschen mit Herzinsuffizienz heraus.

Bei der Herzschwäche gibt es verschiedene Unterarten, doch in 50 Prozent der Fälle liegt die sogenannte diastolische Herzschwäche vor. Dabei sind die Herzkammern teilweise steif und das verhindert ein gesundes Zusammenziehen und Ausdehnen. Folglich wird weniger stark gepumpt als notwendig wäre. Das Mittel Spironolacton kann jedoch dazu führen, dass sich die Phase, in der das Herz sich mit Blut füllt, verbessert wird. Das heilt zwar nicht die Herzinsuffizienz, hilft aber bei dem Transport des Blutes durch den Körper.

In der Studie arbeitete man mit 422 Patienten. 211 bekamen Spironolacton, die anderen nur ein Placebo. Nach zwölf Monaten war die Herzfüllphase in der Gruppe der tatsächlich Behandelten deutlich besser. Das senkte den Blutdruck und führte sogar so weit, dass der verdickte Herzmuskel durch die Entlastung ein wenig schlanker wurde. Nun ist eine Großstudie geplant, um noch tiefgründigere Informationen zu sammeln.