Können bald Eizellen das Herz nach einem Infarkt reparieren?

Von Cornelia Scherpe
28. Februar 2013

Nach einem Herzinfarkt verändert sich für viele das Leben. Auch wenn man den Infarkt gut übersteht, so bleibt das Herz dennoch beschädigt zurück. Durch die kurzzeitige Unterversorgung mit Sauerstoff ist es zu winzigen Verletzungen gekommen und das vernarbte Gewebe arbeitet schlechter. Das Herz wird alles in allem also schwächer.

Menschen sollen daher nach einem Herzinfarkt durch eine gute Lebensführung ihr weiteres Risiko mindern und durch gezielten Sport den Herzmuskel stärken. Trotz dieser Maßnahmen wird er aber nie mehr so stark werden, wie zuvor. Diese letzte Aussage könnte in Zukunft allerdings revidiert werden, denn Forscher arbeiten derzeit an einer neuen Behandlungsidee.

Sie möchten die entstandenen Schäden reparieren und so die alte Stärke des Herzmuskels wieder herstellen. Dafür haben sie auf unbefruchtete Eizellen zurückgegriffen und diese Basis genutzt, um gesundes Gewebe daraus zu züchten. In Göttingen feierte man den Erfolg, als das gezüchtete Herzgewebe tatsächlich in der Lage war, alle Funktionen zu übernehmen.

Um die Eizelle dazu zu bringen, dass richtige Gewebe herzustellen, muss man im Labor zunächst eine Parthenogenese, also eine Jungfernzeugung, einleiten. Der Mensch ist dazu zwar nicht in der Lage, viele Tiere allerdings schon. Man sah sich den Trick daher bei ihnen ab und stellte es im Labor nach. Durch Reize bringt man die unbefruchtete Eizelle so zur Vermehrung und es entstehen PS-Stammzellen ("parthenogenetischen Stammzellen"). Aus diesen lässt sich nun das Herzgewebe züchten. Die Forscher hoffen, dass auf diesem Wege Transplantate geschaffen werden, die nicht abgestoßen werden können. Wie bald die Methode zur Therapie herangezogen werden kann, soll nun eine Studie klären.