Therapie bei Herzschwäche ist mangelhaft

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
6. Oktober 2007

Höchstens jeder vierte Patient mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) bekommt in Deutschland die richtige Therapie. Das schätzt Professor Michael Böhm, Direktor der Medizinischen Universitätsklinik und Poliklinik der Universität des Saarlandes in Homburg.

In der Apothekenzeitschrift Gesundheit kritisiert er zusammen mit Kollegen, dass deutsche Ärzte ihren Herzschwäche-Patienten viel zu selten Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der Beta-Blocker verordnen, obwohl deren Wert in der Behandlung der Herzinsuffizienz wissenschaftlich sehr sorgfältig begründet sei. Die Ärzte misstrauen diesen Medikamenten nicht grundsätzlich: In der Behandlung des Bluthochdrucks gehören Beta-Blocker zur ersten Wahl.

Möglicher Grund für die Zurückhaltung bei Herzschwäche: Es kann monatelang dauern, bis Arzt und Patient die richtige Dosis gefunden haben. Die Zeit muss sein, meinen viele Experten. Professor Martin Wehling von der Universität rät sogar: "Die Patienten müssen die Medikamente von ihren Arzt einfordern!"