Verbesserte Leitlinien sollen bei Herzinsuffizienz helfen

Von Cornelia Scherpe
1. Juni 2012

Immer mehr Menschen leiden an einer Herzinsuffizienz. Das bedeutet, dass ihr Herzmuskel durch Unfall oder Krankheit an Leistungskraft eingebüßt hat und nun nicht mehr so stark pumpt. Jede Anstrengung führt daher bereits zu Herzrasen, Schweißausbrüchen und einer gefährlichen Überbelastung. Da die Patienten noch immer nicht ideal betreut werden, hat die ESC, die Europäische Gesellschaft für Kardiologie, nun verbesserte Leitlinien veröffentlicht. Mit Hilfe dieses Updates soll Patienten mit einer Herzinsuffizienz nun noch besser geholfen werden.

Besonders wichtig für Arzt und Erkrankten ist der Umstand, dass die neuen Empfehlungen vielen Medikamenten einen neuen Status zuordnen. Besonders die sogenannten Aldosteronblocker werden verstärkt empfohlen. Diese Mittel sollen öfter eingesetzt werden, sobald der Herzmuskel bei Untersuchungen deutliche Schwächungen aufzeigt. Damit soll jede Therapie wirksamer sein. Somit werden die Aldosteronblocker nun auf eine Ebene mit den Betablockern und den ACE-Hemmern gestellt.

Die Leitlinien sprechen sich zudem für Multi-Therapien aus. Das bedeutet, dass trotz ACE-Hemmer oder trotz Betablocker die Einnahme von Aldosteronblockern gestartet werden sollte. Studien zufolge schützt das besser vor einem verfrühten Tod.

Auch ein neues Medikament wird in den ESC-Leitlinien nun zum ersten Mal erwähnt: Ivabradin. Dieses Mittel ist als Frequenzsenker gedacht und wird aufgrund sehr guter Studienergebnisse neu in den Kreis der empfohlenen Mittel gegen Herzinsuffizienz aufgenommen.