Ein schwaches Herz lässt das Gehirn schrumpfen

Durch die Schwäche des Herzmuskels baut sich mit den Jahren mehr und mehr graue Hirnmasse ab

Von Cornelia Scherpe
23. Februar 2012

Menschen mit einem schwachen Herz haben es nicht leicht. Durch den geschwächten Herzmuskel können schon einfache Dinge wie das Treppensteigen zur Qual werden. Der medizinische Fachausdruck dafür lautet Herzinsuffizienz. Eine solche Herzinsuffizienz schadet aber nicht nur dem Herzen selbst, sondern auch dem Hirn, wie eine aktuelle Studie nun zutage gebracht hat. Demnach baut sich durch die Schwäche des Herzmuskels mit den Jahren mehr und mehr graue Hirnmasse ab.

So kommt es, dass zu der nachlassenden Pumpleistung des Herzens auch das Nachlassen der geistigen Fitness kommt. Besonders in den Hirnregionen, die für mentale Prozesse und für Emotionen zuständig sind, kommt es zum Abbau.

Schwaches Herz und Kognition

In der Studie mit

  • 35 Herzinsuffizienz-Patienten,
  • 56 Personen mit koronarer Herzkrankheit und
  • 64 gesunden Menschen als Kontrollgruppe

zeigte dies der Scan der Gehirne mittels MRT. All jene mit einer Herzinsuffizienz schnitten bei späteren Tests zur Kognition im Durchschnitt auch mit drei Punkten schlechter ab, verglich man sie mit der gesunden Gruppe. Jene mit koronarer Herzkrankheit waren mit zwei Punkten schlechter zwar auch nicht auf der Höhe, aber dennoch noch besser als jene mit Herzschwäche.

Neue Therapiekonzepte gegen Herzinsuffizienz

Diese neue Erkenntnis soll sofort in die Therapiekonzepte für Menschen mit Herzinsuffizienz aufgenommen werden. Die Forscher raten Ärzten, regelmäßig zu wiederholen, welche Therapieschritte ein Patient daheim machen soll, wenn er ohne ärztliche Aufsicht ist. Sollte ein Patient schon deutlich geistig überfordert sein, ist die Anwesenheit eines Angehörigen bei der Erläuterung von Vorteil.