Männliche Sexualhormone begünstigen Herzprobleme: Hemmung wirkt heilend

Der Einsatz des weiblichen Hormons Finasterid ermöglicht neue Heilungschancen bei Herzbeschwerden

Von Nicole Freialdenhoven
6. Februar 2015

Frauen haben im Vergleich zu Männern bei Herzinsuffizienzen eine höhere Lebenserwartung, was nach Ansicht der Forscher auf die Sexualhormone zurück zu führen ist.

Weibliche Hormone schützen das Herz, während männliche Hormone den Fortschritt der Herzerkrankung begünstigen. Insbesondere Dihydrotestosteron steht im Verdacht, Herzinsuffizienzen zu fördern.

Finasterid und Dihydrotestosteron

Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover konnten diesen Verdacht nun in Experimenten mit Mäusen bestätigen: Sie verabreichten den Tieren den Wirkstoff Finasterid, der zur Zeit bei Prostataerkrankungen zum Einsatz kommt. Finasterid verhindert jedoch auch die Bildung von Dihydrotestosteron im Herzen der Mäuse.

Schon kurze Zeit später zeigte sich eine Normalisierung der Herzfunktion bei den Mäusen und die Sterblichkeitsrate sank. Dabei profitieren nicht nur männliche Mäuse von der Behandlung, sondern auch die Weibchen.

Therapie der chronischen Herzinsuffizienz

Für Menschen die an chronischer Herzinsuffizienz leiden, könnte diese Entdeckung möglicherweise sogar erstmals Heilungschancen eröffnen. Eine erste klinische Studie mit menschlichen Probanden soll die Wirkung von Finasterid auf das Herz im kommenden Jahr testen.