Chronische Herzschwäche als Risikofaktor: Bessere Früherkennung gefordert

Von Nicole Freialdenhoven
13. Mai 2014

Eine chronische Herzinsuffizienz, bei der das Herz dauerhaft eine zu schwache Pumpleistung erbringt, wird noch immer in ihrer Gefährlichkeit unterschätzt, warnen Kardiologen. Dabei führt eine unbehandelte chronische Herzschwäche häufiger zum Tod als viele Krebserkrankungen. In Europa leiden etwa 28 Millionen an dieser Erkrankung, die jedoch häufig mit klassischen Alterserscheinungen wie Kurzatmigkeit oder geschwollenen Beinen verwechselt wird.

Ärzte rufen dazu auf, mehr Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt oder auch bei Internisten durchführen zu lassen. Derzeit werden die meisten Erstdiagnosen erst im Krankenhaus gestellt und belastet die ohnehin schon oft überlasteten Ambulanzen zusätzlich. Die Krankenkassen sollten dazu das Angebot erweitern, BNP-Laboruntersuchungen, 24-Stunden-EKGs und Herzultraschalluntersuchungen zu übernehmen, die derzeit noch nicht erstattet werden.

Vor allem bei den beiden Frühstadien NYHA I und II könne die Betreuung zumeist durch den Hausarzt und ambulant erfolgen. Erst im Stadium NYHA III sei eine Betreuung durch Spezialisten erforderlich und beim finalen Stadium NYHA IV eine intensive stationäre Versorgung. Derzeit stirbt etwa ein Drittel der Patienten mit Herzinsuffizienz bereits ein Jahr nach der ersten Diagnose - mit entsprechend früherem Therapiebeginn könne die Lebenserwartung dagegen verdoppelt werden.