Mitralinsuffizienz nach dem Herzinfarkt: Reparatur der Herzklappe ist so gut wie eine Ersatzklappe

Von Cornelia Scherpe
26. November 2013

Je nachdem wie schwer ein Herzinfarkt war, kann der Betroffene danach mehr oder weniger an Langzeitproblemen leiden. Lag beispielsweise ein sehr ausgedehnter Herzinfarkt vor, ist es sehr häufig der Fall, dass der Herzmuskel ein sogenanntes "Remodeling" startet.

Die Folgen eines Herzinfarkts können erneut lebensgefährlich sein

Dabei versucht er gegen die Veränderungen des Gewebes durch den Infarkt gegenzusteuern. Allerdings führt genau dieser Versuch dazu, dass die linke Herzkammer Probleme bekommt. Es tritt eine sogenannte Mitralinsuffizienz auf.

Die Mitralklappe wird dabei so verformt, dass sie ihre Arbeit nur noch teilweise erfüllen kann. Die Segel können sich nicht mehr komplett schließen und es kommt zu einer schwächeren Pumpleistung. Behandelt man die Betroffene nicht, versterben rund 40 Prozent bereits im ersten Jahr nach dem Herzinfarkt.

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Eine Operation ist daher sehr wichtig, doch es gibt zwei OP-Möglichkeiten: Die kaputte Klappe kann durch eine Neue ersetzt werden, oder aber der Chirurg repariert die beschädigte Mitralklappe.

Die meisten Kliniken bevorzugen das Entnehmen der kaputten Klappe und pflanzen eine neue ein. Diese Form der Behandlung ist allerdings mit deutlich mehr Risiken behaftet als das Reparieren der vorhandenen Klappe.

Studien zeigen, wie wirksam Rekonstruktion ist

Mehr und mehr Chirurgen weichen daher vom Standard ab und entnehmen die alte Klappe nicht. Kritiker haben hinterfragt, ob eine reparierte Mitralklappe wirklich ausreichend gut für den Patienten ist und es wurde eine Studie zum Thema durchgeführt.

Dieser Untersuchung von 251 Fällen zufolge ist die Reparatur aber ebenso sinnvoll wie das Ersetzen der Klappe. Unmittelbar nach der OP versterben zwar mehr Patienten, die eine neue Klappe bekamen, doch nach einem Jahr hat sich die Zahl in beiden Gruppen angeglichen. Die US-Studie konnte also zeigen, dass die Langzeitergebnisse beider Verfahren statistisch gleichwertig sind.