Hilfe nach dem Herzinfarkt: Studie sieht für das Absaugen von Gerinnseln keinen Nutzen

Von Cornelia Scherpe
12. September 2013

Der Tatsache, dass ein Herzinfarkt lebensgefährlich sein kann, sind sich die meisten Menschen bewusst. Durch ein Blutgerinnsel (auch Thrombus genannt) ist eine Stelle in einem der Herzgefäße verengt. Kann dadurch zu wenig Blut fließen, kann ein Teil des Herzmuskels durch die Unterversorgung absterben. Der Arzt spricht in diesem Zusammenhang von einen Myokardinfarkt und der Laie sagt Herzinfarkt dazu.

Je nachdem wie viel Gewebe des Herzens abstirbt, kann der Herzschlag mehr oder weniger schlimm ausfallen. Es spielt auch eine Rolle, wie schnell der Betroffene Hilfe durch einen Arzt bekommt.

Einige Forschungen hatten darauf hingewiesen, dass man die Folgen des Herzinfarktes beeinflussen kann, wenn im Krankenhaus das Gerinnsel direkt abgesaugt wird. So normalisiert sich der Blutfluss und der Patient hat bessere Chancen. Die konventionelle Methode sieht vor, dass mittels Herzkatheter das Gerinnsel nur zerstört wird und der Körper selbst den Abtransport des "Abfalls" übernehmen muss.

Ob das Absaugen wirklich die Lage verbessert, wollte eine Studie genau untersuchten. Nun liegen ihre Ergebnisse vor und diese sind leider recht ernüchternd. Insgesamt waren 7.244 Menschen betreut worden, die alle einen Herzinfarkt erlitten hatten. Jeder wurde in eine Klinik gebracht und erhielt dort die Standardversorgung mittels Herzkatheter. Bei der Hälfte wurde der Thrombus jedoch zusätzlich mittels Absaugung direkt aus dem Herzgefäß entfernt.

Dieses Vorgehen beeinflusste leider die Sterblichkeit überhaupt nicht. Nach einem Monat als Beobachtungszeitraum waren in der konventionell behandelten Gruppe drei Prozent der Patienten verstorben. In der anderen Gruppe lag die Rate mit 2,8 Prozent zwar etwas darunter, doch rein statistisch ist dies nicht ausreichend, um einen wirklichen Unterschied zu machen.

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