Forscher können Herzinfarkte durch Biomarker erkennen

Von Cornelia Scherpe
12. September 2013

Viele Menschen gehen mit plötzlichem Brustschmerz in die Notaufnahme, doch dort kann es oft extrem hektisch sein. Daher kommen die Betroffenen nicht immer bevorzugt an die Reihe und das kann bei einem akuten Herzinfarkt durchaus gefährlich sein.

Auf der anderen Seite zeigen Statistiken, dass unklare Brustschmerzen nur in zehn Prozent aller Fälle auf einen Herzinfarkt zurückgehen. Die Mediziner müssen aber derzeit noch viel Aufwand betreiben, damit sie eine klare Diagnose stellen können. So kann die Zeit für Patienten fehlen, die wirklich akute Hilfe benötigen. Forscher sind daher schon länger bemüht, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem schnell und sicher gesagt werden kann, ob ein Herzinfarkt vorliegt oder nicht.

Die Lösung des Problems ist der Biomarker Copeptin. Dieser Marker gibt den Stresslevel des Herzens im Blut an. Sind die Werte extrem erhöht, gibt das sicheren Aufschluss darüber, dass der Verdacht zutrifft. Ist er jedoch in der Norm, gehen die Schmerzen auf eine andere Ursache zurück, nicht auf einen Herzinfarkt.

Der Biomarker Copeptin konnte in einer aktuellen Studie mit 902 Menschen seinen Wert auch mehr als beweisen. Alle waren in der Notaufnahme gewesen, da sie links in der Brust akute Schmerzen hatten. Der Hälfte wurde Blut entnommen und der Copeptin-Wert bestimmt, die übrigen wurden mit den bisherigen Standardmethoden untersucht. Die weitere Untersuchung und Kontrolle aller Patienten zeigte nach einem Monat, dass die Diagnosen bei beiden Gruppen zutreffend gewesen waren.

Die Ermittlung der Copeptin-Werte lieferte also ebenso ein sicheres Ergebnis wie die Standardmethoden, doch mit dem klaren Vorteil, dass quasi sofort die richtige Diagnose gestellt werden konnte.