Mehr Herznotfälle bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft während Fußball-WM 2006

Intensives Mitfiebern mit der Lieblingsfussballmannschaft kann Herznotfälle verursachen - WM 2006

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
3. April 2008

Fußballfans aufgepasst: Intensives Mitfiebern mit der Lieblingsmannschaft kann das Herz überfordern. Das ist das Ergebnis einer Münchner Studie während der Fußball-Weltmeisterschaft vor zwei Jahren.

Für die im Sommer anstehende Europameisterschaft in der Schweiz und Österreich rät die Leiterin der Studie, die Kardiologin Dr. Ute Wilbert-Lampen von der Medizinischen Klinik und Poliklinik 1 der Universität München, daher entsprechende Vorkehrung zu treffen: Dazu gehöre, verordnete Herzmedikamente sorgfältig einzunehmen und vor allem aufs Rauchen zu verzichten, sagt sie in der "Apotheken Umschau". Gefährdet seien besonders Menschen mit einer bereits bekannten Herzerkrankung.

Steigende Herznotfälle bei entscheidenden WM-Spielen

Bei der WM vor zwei Jahren hatte Wilbert-Lampen zusammen mit ihrem Kollegen Dr. David Leistner wissenschaftlich verfolgt, wie oft die Rettungsdienste in München und Umgebung wegen Herznotfällen ausgerücken mussten. Das Ergebnis: Um die entscheidenden Spiele der deutschen Nationalmannschaft gegen Polen, Argentinien und Italien vervierfachte sich die Zahl von Herznotfällen gegenüber dem üblichen Wert.

Normalerweise ereignen sich in der beobachteten Region 15 Herznotfälle am Tag. Während des Spiels gegen Polen, als den deutschen Kickern erst in der Nachspielzeit der Siegtreffer gelang, rebellierte dagegen das Herz von 49 Menschen. Während der Elfmeterschlacht gegen Argentinien ereigneten sich sogar 63 und beim Ausscheiden gegen Italien 62 Herznotfälle. Erst als es um nichts mehr ging, im Spiel um den dritten Platz, lag die Zahl wieder im Normalbereich.