Nach einem Herzinfarkt sind Patienten in Sachen Sex oft unnötig übervorsichtig

Von Laura Busch
30. Mai 2012

Viele Menschen, die einen Herzinfarkt hatten, schwören dem Geschlechtsverkehr danach meist ab. Sie haben Angst vor einer körperlichen Überanstrengung und vor unkontrollierbaren Auswirkungen auf den Herzmuskel. Wissenschaftler der Universität in Chicago haben in einer Studie mit 1879 betroffenen Probanden herausgefunden, dass rund 50 Prozent der männlichen und sogar 60 Prozent der weiblichen Patienten mit Herzinfarkt anschließend ihr Sexleben stark einschränken.

Die Forscher führen dies besonders auf eine mangelnde Informationspolitik zurück. Die Studie ergab nämlich auch, dass die allerwenigsten Patienten darüber aufgeklärt werden, wie es mit dem Sex aussehen könnte, nachdem ein Infarkt passiert ist. Für den Sex sieht es in einer solchen Situation nämlich keineswegs so schlecht aus, wie die meisten glauben: Wer sich rund einen Monat nach dem Infarkt wieder an Sex herantastet, hat kein höheres Sterberisiko. Generell sollte man selbst die Initiative ergreifen und mit dem Hausarzt über das Thema sprechen - sich selbst Vergnügung zu entsagen, nur weil man Angst hat, schlägt schließlich auch auf die Gesundheit.