Rivaroxaban verringert bei Infarkt-Patienten das Risiko auf einen weiteren Herzinfarkt

Von Cornelia Scherpe
20. April 2012

Wer einen Herzinfarkt überlebt hat, kann sich sehr glücklich schätzen, doch leider ist damit die Gefahr nicht gebannt, im Gegenteil. Wer einmal einen Infarkt im Herzmuskel hatte, gehört fortan zu einer Risikogruppe. Jedes Jahr steigt die Gefahr auf einen weiteren Anfall um zehn Prozent. Ein entsprechender Lebenswandel und die Vergabe von Medikamenten können das Risiko zwar etwas im Zaun halten, jedoch nicht ausreichend senken. Neue Hoffnung macht nun das Medikament "Rivaroxaban".

In einer Studie mit 15.526 Probanden zeigte sich, dass dieses Mittel zum ersten Mal das Risiko wirklich effektiv senken könnte. Neben der Standardbbetreuung erhielten die Patienten entweder ein Placebo oder Rivaroxaban. Nach über einem Jahr waren bei den tatsächlich Behandelten deutlich seltener weitere Infarkte aufgetreten.

"Rivaroxaban" ist bereits auf dem Markt, jedoch noch sehr jung. Das Mittel wird eingesetzt, um die Blutgerinnung zu hemmen und genau das könnte den Infarkt-Patienten helfen. Der Gerinnungsfaktor Xa wird dabei von außen reguliert. Dieser Faktor ist in uns dafür zuständig, dass "Prothrombin" in "Thrombin" umgewandelt wird. Bei Thrombin handelt es sich um ein Enzym, das wir zur Blutgerinnung benötigen. Dieses Enzym wird durch das Medikament beeinflusst, sodass das Blut flüssiger bleibt.

In älteren Studien konnte so bereits verhindert werden, dass sich Thrombosen im Bein bilden und die Forscher denken nun, dass auch das angeschlagene Herz von Infarkt-Patienten davon profitieren kann.