Hoffnung für Herzpatienten - Muskelfasern aus Seide

Von Katharina Cichosch
30. Januar 2012

Forschern des Max-Planck-Instituts in Bad Nauheim ist jetzt ein außergewöhnliches Experiment gelungen. Sie nutzten Seidenfasern eines exotischen Seidenspinners zur Reparatur eines künstlichen, in diesem Fall vernarbten, Herzmuskels - mit Erfolg! Während etliche Materialien in der Medizin bisher nicht den gewünschten Effekt lieferten, nahmen die Zellen des Herzmuskels die natürlichen Seidenfasern optimal an. Dieses vielversprechende Ergebnis könnte Herzpatienten schon bald neue Hoffnung geben.

Hintergrund dieses Verfahrens ist, dass sich einmal zerstörtes Herzmuskelgewebe nicht von allein regeneriert. In der Folge wird das Herz zunehmend geschwächt, was zahlreiche Folgewirkungen nach sich ziehen kann. Bisher hatte man versucht, die zerstörten Muskelfasern sowohl durch natürliche als auch durch synthetische Fasern zu reparieren. Dabei kam es immer wieder zu Komplikationen, beispielsweise weil das eingebrachte Material vom Körper abgestoßen wurde. Die Experimente mit den Seidenfasern könnten jetzt den Grundstein für neue Verfahren legen, die sich jedoch erst noch in der Praxis beweisen müssen.