Schneller einen Herzinfarkt diagnostizieren - neuer Test beschleunigt das Verfahren

Von Cornelia Scherpe
5. Januar 2012

Nicht immer müssen die klassischen Symptome eines Herzinfarktes, wie Kribbeln und Schmerzen im linken Arm und ein Engegefühl, auftreten und dennoch hatte man einen Herzinfarkt. Auf der anderen Seite muss nicht jedes Druckgefühl in der Brust auf einen Infarkt hindeuten. Damit die richtige Diagnose schnell gestellt werden kann, können sich Ärzte nun auf einen neuen Test verlassen.

An dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf haben Forscher einen Labortest entwickelt, der zu 96 Prozent sagen kann, ob es ein Herzinfarkt war und sogar zu 100 Prozent sagen kann, ob es keiner war. Innerhalb von nur drei Stunden haben Arzt und Patient Gewissheit; das ist eine neue Rekordzeit. Die bisher als Standard verwendeten Tests sind zwar auch sehr genau, allerdings benötigen sie im Schnitt acht Stunden bis zur Diagnose. In manchen Fällen kann das zu spät sein. Liegt wirklich ein Herzinfarkt vor, kann dann der richtige Zeitpunkt für eine Herzkatheteruntersuchung schon verpasst sein.

Der neue Test untersucht im Blut der Patienten die Menge des Troponins. Das ist ein Eiweiß, das nach einem Infarkt in größeren Mengen freigesetzt wird, da durch den Infarkt Teile des Herzmuskels absterben. Während ältere Tests acht Stunden zur Wertbestimmung brauchen, ist der neue Test deutlich schneller und könnte so zum neuen verbesserten Standard werden.