Neu entdeckte Stammzellen helfen dem Herzen

Von Forschern erstmals entdeckte Stammzellen aus der Herzwand könnten für zukünftige Therapien entscheidend werden

Von Cornelia Scherpe
5. Dezember 2011

Forscher haben beim Experiment mit Mäusen einen Vorrat an Zellen entdeckt, der bisher noch nie aufgefallen ist. Im Herzen der Tiere gibt es eine Ansammlung von Stammzellen, die dort scheinbar für Notfälle gelagert ist. Bei einem Gewebeschaden können sie aktiv werden und das Herz heilen.

Die Stammzellen sitzen in der Herzwand

Man übertrug dieses Wissen auf den Menschen und suchte auch dort nach dem Stammzellen-Vorrat und tatsächlich wurden die Forscher fündig. Die Stammzellen sitzen bei Maus und Mensch in der Herzwand und ähneln in ihrem Aufbau den Stammzellen unseres Knochenmarks.

Ihre Spezialität ist allerdings das Herzgewebe. Nach einer Schädigung wie etwa einem Herzinfarkt werden sie aktiv und ersetzen im Rahmen der Möglichkeiten das defekte Gewebe.

Entdeckung der Herzstammzellen revolutioniert die Medizin

Damit lösen die Forscher das lange existierende Mysterium auf, wie Herzzellen sich erneuern. Bisher ging man nämlich davon aus, dass das Herz der Säugetiere kaum Stammzellen auf Vorrat hat und sich daher nicht erneuern kann. Durch das Finden der Herzstammzellen werden die Medizinbücher neu geschrieben.

Dieses Wissen könnte auch für zukünftige Therapien entscheidend werden. Indem man um die Existenz der Stammzellen weiß, könnte man versuchen, sie gezielt zu animieren, nach einem Schaden tätig zu werden. Der Körper könnte sich so effektiv selbst helfen.