Protein als Auslöser für Risse im Herzen nach einem Infarkt

Von Cornelia Scherpe
28. November 2011

Erleidet ein Mensch einen Herzinfarkt, so kommt es zu vielen kleinen Rissen innerhalb des Herzmuskels. Diese vernarben später, doch diese Heilung ist nur unzureichend und meist bleibt das Herz auf Dauer geschwächt.

Warum diese Risse entstehen, können Mediziner nun erklären. Bei einem Herzinfarkt ist das Protein "CaM-II-Kinase" aktiv und dieses Eiweiß spielt für die Ruptur der Muskelfasern eine wichtige Rolle. Das Protein aktiviert eine schädliche Oxidationsreaktion. Die schlagartig gestiegene Oxidation führt dann dazu, dass das Organ innerlich reißt. Man testete die Theorie an Mäusen und stellte tatsächlich fest, dass die Tiere dann Risse in der Herzwand bekamen, wenn sie viel CaM-II-Kinase besaßen. Blockierte man dann das Protein teilweise, so sank die Rate der auftretenden Risse deutlich.

Mediziner hoffen nun, sich dieses neue Wissen bald therapeutisch zu Nutze machen zu können. Indem man das verantwortliche Eiweiß kennt, könnte man seine schädlichen Wirkung eventuell beheben und so starken Herzschädigungen bei einem Infarkt vorbeugen.