Ryanair-Passagier erleidet Herzinfarkt und bekommt vom Bordpersonal keine Hilfe - nur die Rechnung

Trotz erlittenem Herzinfarkt an Bord einer Ryan-Air-Maschine erhält Passagier keine echte Hilfe

Von Melanie Ruch
9. August 2011

Laut EU-Richtlinie müssen alle Flugbegleiter für Erste Hilfe-Einsätze an Bord geschult werden. Doch wenn es dann wirklich einmal zum Ernstfall kommt, wissen viele dann offensichtlich doch nicht so genau was zu tun ist.

Unzureichende Hilfestellung seitens des Flugpersonals

An Bord einer Ryanair-Maschine von England nach Schweden fühlte sich der 63-jährige Fluggast Per-Erik Johnson plötzlich sehr unwohl. Die Flugbegleiter maßen einen zu niedrigen Blutdruck und versorgten ihn mit einem kleinen Snack und etwas zu trinken.

Kurze Zeit später jedoch erlitt Johnson einen Herzinfarkt und wurde bewusstlos. Während die Flugbegleiter lediglich dem Geschehen zusahen, leistete seine Stieftochter Billie Appleton Erste Hilfe. Nachdem Johnson wieder bei Bewusstsein war, hätten die Flugbegleiter ihm bloß die Rechnung für das Sandwich und das Getränk gebracht, so Appleton später. Zudem hätte man sich nicht einmal darum gekümmert, dass am schwedischen Flughafen ein Krankenwagen bereitgestellt wurde.

Fluggesellschaft weist Verantwortung von sich

Ryanair jedoch ist sich keiner Schuld bewusst. Dort heißt es die Stieftochter hätte weder gewollt, dass die Piloten eine Notlandung durchführen, noch dass ein Krankenwagen am Flughafen bereitgestellt wird. Billie Appleton möchte den Fall nun vor Gericht bringen.