Nach dem Herzinfarkt langsam wieder anfangen: Zuviel Schonung ist auch nicht gut

Von Nicole Freialdenhoven
1. April 2014

Viele Menschen haben nach einem Herzinfarkt Angst davor, eine neue Attacke zu erleiden, die dann womöglich weniger glimpflich verläuft. Sie trauen sich dann kaum noch körperliche Aktivitäten zu und übertreiben es dabei.

Experten kritisieren in diesem Zusammenhang, dass viele Patienten nur wenige Tage nach dem Infarkt aus dem Krankenhaus entlassen werden, ohne auf das "zweite Leben" nach dem Herzinfarkt vorbereitet zu sein. Eine mehrwöchige Reha dagegen führe sie sinnvoll an den Neubeginn heran.

Gesundes Leben und Bewegung statt ewiger Schonfrist

Dazu gehören vor allem Ratschläge für ein gesünderes Leben mit mehr Bewegung und fettarmer Ernährung, die auf Obst und Gemüse statt auf fettiges Fleisch setzt. Reha-Experten warnen davor, aus Angst vor Überanstrengung auf jede Bewegung zu verzichten und sich selbst in Watte zu packen.

Stattdessen lernen die Patienten, auf ausreichende Bewegung zu achten und merken so, dass ihr Herz durchaus noch so funktioniert wie früher. Empfehlenswert sind beispielsweise sanfte Sportarten wie Tai Chi und Entspannungsmethoden wie Meditation und Autogenes Training.

Und noch eine Sorge können Mediziner den Patienten und ihren Partnern nehmen: Sexuelle Aktivität ist auch nach einem Herzinfarkt kein Problem - solange nicht übertrieben wird.