Mehr Herzinfarkte durch die Zeitumstellung

Von Cornelia Scherpe
25. März 2014

An jedem letzten Wochenende des Monats März ist es soweit: Die Uhr wird vom Samstag auf den Sonntag um eine Stunde nach vorn gestellt. Der Sonntag hat dann effektiv nur 23 Stunden, was den natürlichen Biorhythmus des Menschen durcheinander bringt.

Viele stecken die Zeitumstellung entsprechend schlecht weg und fühlen sich müde, abgeschlagen und haben sogar Kreislaufprobleme. Eine aktuelle Studie der DAK-Gesundheit konnte nun auch schwarz auf weiß zeigen, dass vor allen Dingen die Zeitumstellung auf die Sommerzeit das menschliche Herz stark belastet.

Laut ihrer Langzeituntersuchung steigt bei jeder Umstellung wieder das Risiko auf einen Herzinfarkt. Bereits seit 2006 verfolgt die DAK-Gesundheit die Zahl der Infarkte kurz nach der Umstellung auf die Sommerzeit. Demnach steigt das Risiko auf einen Herzinfarkt in den drei Tagen nach der Zeitumstellung im Vergleich zum normalen Jahresdurchschnitt um immerhin 25 Prozent.

Dies geschieht seit dem Studienbeginn jedes Jahr und kann daher auch kein einmaliger Ausrutscher der Statistik sein. Pro Tag kommen in diesen drei Tagen 40 Menschen wegen eines Infarkts ins Krankenhaus. Der Durchschnitt liegt aber sonst nur bei 30 Fällen pro Tag.

Auch die übrigen Menschen leiden unter der Zeitumstellung

Die exakte Ursache der Herzinfarkte kann die Beobachtungsstudie nicht benennen, doch die "gestohlene" Stunde spielt mit Sicherheit eine zentrale Rolle. Bei manchen Menschen wird es der Schlafmangel sein, der unmittelbar auf das Herz schlägt und bei anderen die Umstellung des Biorhythmus an sich.

Auch andere Studien zeigen immer wieder, wie Jung und Alt gleichermaßen unter der Umstellung leiden. Eine Untersuchung mit 500 Schulkindern zeigte beispielsweise, dass viele Teenager nach der Umstellung auffallend unausgeglichen sind. Manche brauchen bis zu drei Wochen, bis sie in ihre neue Routine eingefunden haben.

Wenig überraschend daher: Umfragen zeigen, dass 70 Prozent aller Deutschen gegen die Sommerzeit sind. Die Mehrheit wünscht sich die normale Winterzeit als durchgehende Zeit.