In Ostdeutschland sterben mehr Menschen an einem Herzinfarkt

Die Abweichungen einzelner Regionen zum Bundesdurchschnitt sind teilweise gravierend

Von Alexander Kirschbaum
17. Januar 2013

Die Versorgung von Patienten mit Herzproblemen variiert in Deutschland. Im Osten haben Menschen, die einen Herzinfarkt erleiden, eine deutlich schlechtere Überlebenschance. Dies geht aus dem Herzbericht 2011 der Deutschen Herzstiftung und der Deutschen Fachgesellschaften für Kardiologie (DGK), für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) sowie für Kinderkardiologie (DGPK) hervor.

Bundesdurchschnitt und Abweichungen

Die Unterschiede in den einzelnen Regionen sind teilweise gravierend. So starben im Jahr 2010 111 von 100.000 Einwohnern in Sachsen-Anhalt an einem Herzinfarkt, in Brandenburg waren es 101. Das sind rund doppelt so viel wie in Hamburg, wo 53 von 100.000 Einwohnern eine Herzattacke nicht überlebten. Die wenigsten Todesfälle durch Herzinfarkte verzeichnet Schleswig Holstein, dort liegt die Sterblichkeitsrate 20 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

Was führt zu den Unterschieden?

Die Gründe für die Unterschiede sind nicht hinreichend erforscht, eine mangelnde ärztliche Versorgung und die geringere Effizienz der Notarztsysteme in manchen Regionen könnten eine Erklärung liefern. Zudem sind Herznotfallambulanzen, die rund um die Uhr geöffnet haben und eine optimale Versorgung von Herzpatienten ermöglichen, gerade in ostdeutschen Bundesländern, wie Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Mangelware.

Insgesamt ist die Infarktsterblichkeit in Deutschland von 92.801 Fällen im Jahr 1980 auf 55.541 Fällen im Jahr 2010 zurückgegangen, allerdings sind andere Herzerkrankungen deutlich auf dem Vormarsch.