Vasopressoren - immer im Einsatz aber noch nicht ausreichend erforscht

Von Cornelia Scherpe
20. August 2012

Bei Vasopressoren handelt es sich um Substanzen, die dann vergeben werden, wenn der Blutdruck eines Menschen künstlich gestützt oder künstlich angehoben werden soll. Auch bei Patienten mit einem akuten Herzstillstand kommen Vasopressoren zum Einsatz, um die Leben zu retten.

Die Wirkmechanismen der Vasopressoren basieren meist auf dem Prinzip, dass verschiedene Rezeptoren im Nervensystem aktiviert werden. Wie genau das im Einzelnen abläuft, ist allerdings noch gar nicht geklärt. In der Medizin klafft ihr ein echtes Loch und dennoch sind die Mittel regelmäßig im Einsatz. Besonders Adrenalin wird zur Animation des Herzmuskels quasi täglich benutzt.

Die Wissenslücke soll nun endlich geschlossen werden. Daher haben sich Forscher aus den USA durch umfassende Studien gearbeitet. Insgesamt betrachteten sie 1.600 Untersuchungen, von denen 53 für die Frage in Betracht kamen. In diesen Studien wurde mit Placebogruppen kontrolliert, ob und wie die Vasopressoren bei einem Herzstillstand helfen konnten.

Das Ergebnis: tatsächlich helfen Vasopressoren kurzzeitig und können Patienten ins Leben zurückholen. Allerdings verbessert sich auf diese Weise das Überleben mit einer gesunden Erholung nicht. Anders ausgedrückt: die Patienten versterben entweder dennoch zu einem späteren Zeitpunkt, oder werden zum Pflegefall. Mehr als eine Steigerung des Kurzzeitüberlebens ist laut der Meta-Studie bisher nicht möglich. Dieses Ergebnis konnte aber nur für erwachsene Patienten angefertigt werden. Bisher fehlen Daten für Herzstillstände bei Kindern und deren Reanimation mit Vasopressoren.