Herzfehler bei Frauen schlechter behandelt als bei Männern

Weil man sich auf die Herzen von Männern konzentriert, bekommen Frauen mit Fallot-Tetralogie eine schlechtere Behandlung

Von Cornelia Scherpe
25. November 2011

Die sogenannte "Fallot-Tetralogie" ist eine Fehlbildung des Herzens, die genetisch bedingt und somit angeboren ist. Davon betroffen sind sowohl Männer als auch Frauen.

Allerdings benötigen beide Geschlechter eine leicht abweichende Behandlung vom Arzt. Diese wird aber oft nicht durchgeführt. Man konzentriert sich auf die Therapieoptionen, die auf die Herzen von Männern zugeschnitten sind, was zur Folge hat, dass Frauen schlechter behandelt werden.

Medikamentendosierung bei Frauen oft zu hoch

Das weibliche Herz weicht vom männlichen Herzen nicht etwa im Aufbau, wohl aber in der Größe ab. Im Verhältnis zur Körpergröße gesetzt, sind die Herzen von Frauen kleiner. Dies wird aber oft nicht berücksichtigt, sodass Medikamente vergeben werden, deren Dosierung sich nach dem Verhältnis des Herzen zur Körpergröße errechnet. Für Frauen sind diese Dosierungen dann oft zu hoch.

Patientinnen müssen sich öfter einer Operation unterziehen

Die Auswirkung dieser schlechteren Behandlung hat eine Studie mit 400 Patienten nun deutlich belegt. Alle Probanden hatten eine Fallot-Tetralogie und waren deswegen in speziellen Herzzentren in Behandlung.

Aufgrund ungenügender Behandlung mussten sich weibliche Patienten öfter Folge-Operationen unterziehen. Die Mediziner hinter der Studie sprechen sich daher klar dafür aus, dass die Richtlinien für die Therapie überarbeitet werden und dass man man die Unterschiede zwischen den Geschlechtern deutlicher berücksichtigt.