Ex-Krebspatienten tragen erhöhtes Risiko für Herzleiden und Diabetes

Besonders Chemo- und Strahlentherapie sind mögliche Ursachen für spätere Herzleiden

Von Thorsten Hoborn
13. Januar 2010

Wer als Kind an Krebs erkrankte, trägt später ein wesentlich höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden. Dies stellten US-Wissenschaftler nach Auswertung der Gesundheitsdaten von 8.600 erwachsenen Überlebenden fest. Ehemalige Krebspatienten leiden später viel häufiger unter Bluthochdruck, erhöhten Cholesterinwerten oder Diabetes. Sie tragen zudem ein zehnmal höheres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Auswirkungen der Krebstherapie mögliche Ursache

Ex-Krebspatienten entwickeln 70 Prozent häufiger einen Diabetes und müssen fast doppelt so häufig Medikamente gegen Bluthochdruck einnehmen, wie Menschen, die in der Kindheit nicht an Krebs erkrankt sind. Ein Grund hierfür könnte die Strahlentherapie sein, die bei Betroffenen in der Kindheit zur Krebsbekämpfung eingesetzt worden war.

Ab einem Alter von etwa 32 Jahren entwickeln sich die Risikofaktoren bei ehemaligen Krebspatienten. Dieses frühzeitige Eintreten geht laut Expertenmeinung damit einher, dass mache Teile des Körpers durch den Krebs und die Chemo- oder Strahlenbehandlung früher ausgelaugt sind, als bei anderen Menschen.

Mediziner empfehlen deshalb besonders auf möglichen Spätfolgen für das Herz-Kreislauf-System zu achten, um rechtzeitig entgegenwirken zu können.