Stimulation am Ohr fördert Herzgesundheit

Von Christine Krusberski
25. August 2014

Britische Wissenschaftler der Universität Leeds haben in einer Studie Erstaunliches herausgefunden. Offenbar kann eine gezielte Stimulation am Ohr die Herzgesundheit fördern. Bei der Untersuchung wurde der Vagusnerv (kleiner Hubbel am Ohreingang) elektrischen Impulsen ausgesetzt.

Elektrische Ströme regulieren Herztätigkeit

Zwar hat das Herz nicht viel mit dem Ohr gemeinsam, doch Wissenschaftler wissen, dass beide Organe mit dem Vagusnerv im Gehirn verbunden sind. Jetzt sieht das Forscher-Team einen neuen Therapieansatz bei der Behandlung von Patienten mit Herzschwäche. Denn es hat sich herausgestellt, dass elektrische Ströme am Außenohr zum Gehirn gelangen und von dort aus die Herztätigkeit beeinflussen und regulieren können.

Die Studienautoren überprüften diesen neuen Ansatz, indem sie bei 34 gesunden Menschen elektrische Impulse über den Knubbel am Ohr verabreichten. Diese Elektroströme bewirkten ein Kitzeln und waren in der Lage, den Schlag eines gesunden Herzens mal schneller und mal langsamer werden zu lassen. Bei Patienten mit einer Herzerkrankung führte die Nervenstimulation zu einer 20-prozentigen Variabilität der Herzfrequenz.

Kribbeln unterdrückt sympathisches Nervensystem

Das Kribbeln im Ohr sorgte außerdem für eine Unterdrückung des sympathischen Nervensystems, das an sich dafür zuständig ist, die Herzaktivität zu erhöhen. Bei herzkranken Patienten ist dieses Nervensystem jedoch übermäßig aktiv, mit der Folge, dass das Herz hart arbeiten muss.

Dadurch kommt es zu Arterienverkalkung und weiteren Organschäden. Durch die Ohr-Stimulation konnte die Aktivität des sympathischen Nervensystems um 50 Prozent gesenkt werden.