Trauer: Erhöhte Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall

Von Ingrid Neufeld
6. März 2014

Wenn in einer Familie jemand stirbt, belastet dieser Todesfall nicht nur die Seele des Angehörigen, sondern auch den Körper. Insbesondere das Herz ist großer Belastung ausgesetzt.

Direkte Auswirkungen auf die Herzgesundheit

Damit verbunden erhöht sich auch das Risiko einen Schlaganfall, oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Der Begriff "gebrochenes Herz" zeigt sehr genau, was eigentlich passiert, wenn man einen nahen Angehörigen beerdigen muss.

Englische Forscher von der St.George's Universität in London haben sich mit dem Problem befasst und die gesundheitlichen Auswirkungen untersucht. Im Ergebnis steht fest, dass sich ein Todesfall direkt auf die Herzgesundheit auswirkt.

Vor allem in den ersten vier Wochen ist die Gefahr an einem Schlaganfall, oder Herzinfarkt zu sterben sehr ausgeprägt, sie ist sogar doppelt so hoch wie sonst. Während in dieser Zeitspanne acht von 10.000 Personen einen solchen Tod erleiden, sind es bei trauernden Hinterbliebenen 16 Menschen.

Rückgang der Erkrankungsgefahr nach einiger Zeit

Im Laufe der Monate geht die Gefahr jedoch auch wieder zurück. Schon in früheren Studien konnte man den Zusammenhang mit Blutdruck, Stresshormon-Menge, Blutgerinnung und Herzfrequenz nachweisen. Zudem stellten die Wissenschaftler fest, dass Menschen in der Trauerphase dazu neigen, ihre Medikamente nicht mehr einzunehmen. Auch das kann das Risiko erheblich erhöhen, insbesondere wenn cholesterinsenkende, oder blutverdünnende Medikamente eingenommen werden müssen.