Lippenherpes kann auch durch Ekelgefühle ausgelöst werden

Ekelgefühle schwächen das Immunsystem und führen zu Herpes

Von Melanie Ruch
2. September 2011

Herpes ist eine Virusinfektion, die sich in der Regel in Form von kleinen Bläschen an der Lippe oder auch im Schambereich äußert. Menschen, die mit dem Virus in Kontakt kommen, tragen ihn ein Leben lang in sich, doch nur bei etwa 20 bis 30% der Betroffenen kommt es regelmäßig zu Ausbrüchen.

Ein Ausbruch der Infektion wird meist durch eine Schwächung des Immunsystems hervorgerufen, doch wie Forscher der Universität in Trier jetzt in einer Studie herausfanden, kann selbst das bloße Gefühl von Ekel zur Bildung von Herpesbläschen führen.

Herpes durch Stresshormone bei Ekelgefühl

Die Wissenschaftler teilten die insgesamt 91 Probanden, die unter ständig widerkehrendem Herpes leiden, in zwei Gruppen ein. Der ersten Gruppe zeigten sie völlig verschmutztes Geschirr, was bei den meisten ein starkes Ekelgefühl auslöste. Die zweite Gruppe diente lediglich als Vergleich. Nach kurzer Zeit hatten sich bei 40% der Teilnehmer aus der ersten Gruppe Herpesbläschen an der Lippe gebildet, die Teilnehmer der zweiten Gruppe hingegen blieben von einem Ausbruch der Infektion gänzlich verschont.

Die Forscher schließen daraus, dass schon das bloße Ekelgefühl die Herpesinfektion auslösen kann und vermuten, dass durch den Ekel bestimmte Stresshormone ausgeschüttet werden, die das Immunsystem schwächen und den Körper somit anfälliger für die Herpesviren machen.