Antivirale Wirkstoffe heilen 70 Prozent aller Fälle von Hepatitis C

Von Cornelia Scherpe
18. September 2012

Menschen, die mit Hepatitis C infiziert sind, können dank der modernen Medizin bereits sehr gut versorgt werden. Neue Wirkstoffe machen es möglich, dass circa 70 Prozent aller Fälle geheilt werden können.

Bis vor Kurzem gab es nur zwei Wirkstoffe (Ribavirin und Interferon-alfa), die gegen diese Form von Hepatitis zum Einsatz kommen konnten. Diese wirkten zwar gegen die Viren im Körper, aber es bestand noch immer die Möglichkeit, dass sich neue bilden konnten.

Das verhindern die neuen Wirkstoffe deutlich besser. Die direkt antiviralen Stoffe Boceprevir und Telaprevir können die Bildung von neuen Erregern in der Leber unterbinden. Das erhöht die Chancen, die Infektion direkt zu besiegen. So konnte nun die gute Heilungsrate von 70 Prozent erreicht werden. Als geheilt wird ein Mensch bezeichnet, der für mindestens sechs Monate keine Viren mehr im Blut hat. Studien haben sogat gezeigt, dass die neuen Mittel nun auch bei Patienten helfen, die zuvor gar nicht auf eine Therapie angesprochen haben.

In Deutschland sind circa eine halbe Million Erwachsene mit Hepatitis C infiziert. Das Tückische an der Vireninfektion ist, dass die Krankheit sehr still beginnt und zunächst überhaupt keine Beschwerden auftreten. Erst wenn die Leber bereits infiziert und auch beschädigt ist, gehen die Betroffenen mit ersten Beschwerden zum Arzt.