Hepatitis C: Neue Behandlung sehr effektiv aber auch sehr teuer

Hohe Erfolgschance auf Heilung mit den neuen Wirkstoffen Boceprevier, Sofosbuvir und Telaprevir

Von Cornelia Scherpe
24. April 2015

Hepatitis C ist eine Virusinfektion, die man keineswegs auf die leichte Schulter nehmen sollte. Jährlich sterben rund eine Million Patienten an den Folgen der Erkrankung.

Das Gefährliche an Hepatitis C ist die Tatsache, dass die Infektion viele Jahre unauffällig bleiben kann und sich erst dann Krebs in der Leber oder eine Leberzirrhose zeigt. Aus diesem Grund ist die Therapie von Betroffenen auch so wichtig, damit diese lebensbedrohlichen Spätschäden vermieden werden können.

Bereits seit einigen Jahren kann man Hepatitis C behandeln und damit rund 75 Prozent der Betroffenen heilen. Durch eine vergleichsweise lange und auch nicht ungefährliche Verlängerung der Standardtherapie kann man auch den übrigen 25 Prozent oft helfen.

Neue Therapieform ist sehr erfolgreich

Nun gibt es eine neue Therapieform, die gleich mehrere Vorzüge mit sich bringt. Die neuen Wirkstoffe

  • "Boceprevier",
  • "Telaprevir" und
  • "Sofosbuvir"

müssen nicht mehr via Spritze vergeben werden, sondern stehen als orale Medikamente zur Verfügung. Sie können also in Tablettenform eingenommen werden.

In einer Studie mit 419 Patienten zeigte sich die sehr gute Wirksamkeit. Bekamen die Betroffenen eine Monotherapie mit der neuen Therapie, konnten 90 Prozent der Patienten geheilt werden. Wer gleichzeitig den Wirkstoff "Ribavirin" einnahm, konnte die Erfolgschance sogar auf 99,5 Prozent steigern.

...aber auch sehr teuer

Das Problem ist jedoch, dass der sehr guten Wirksamkeit ein sehr hoher Preis zur Seite steht. Für eine dreimonatige Behandlung werden circa 800.000 Euro fällig. Für das Gesundheitswesen und die Patienten ist das nur schwer tragbar.

Forscher versuchen daher nun, die Therapie noch etwas zu verfeinern, damit die Dauer der Behandlung auf unter zwölf Wochen verkürzt werden kann. So könnte man auch den Preis senken.