Neue Wirkstoffe gegen Hepatitis C helfen Patienten, die zugleich HIV-positiv sind

Erfolg mehrerer Studien eröffnet neue Therapie für größeren Patientenkreis

Von Cornelia Scherpe
26. Februar 2015

Neue Wirkstoffe, die Patienten nach der Infektion mit Hepatitis C helfen sollen, können auch von HIV-Positiven eingenommen werden. Das zeigen aktuelle Studien und eröffnen die Therapie so für einen größeren Patientenkreis.

In einer ersten Studie wurden 63 Patienten behandelt. Sie litten an Hepatitis C und waren HIV-positiv. Während der Therapie gegen Hepatitis mussten sie daher zusätzlich ihre Medikamente gegen den HI-Virus weiterhin einnehmen.

Nebenwirkungen während der medikamentösen Therapie

Obwohl daher während der mehrmonatigen Therapie so viele Wirkstoffe im Körper unterwegs waren, vertrugen die Patienten die Behandlung sehr gut. Die häufigste Nebenwirkung war mit 48 Prozent eine Müdigkeit. Dabei kam es aber nur selten (19 Prozent) zu echter Schlaflosigkeit.

Weitere 18 Prozent klagten über Übelkeit und 16 Prozent über Kopfschmerzen. Bei keinem Patienten fielen die Nebenwirkungen so stark aus, dass es zu einem Therapieabbruch kam.

Krankheitsverlauf

Am Ende der Studie war die Reduzierung der Virenlast mit Hepatitis C bei 91 Prozent der Patienten so hoch, dass die Ärzte von einer Heilung sprechen konnten. Nur bei wenigen Patienten reagierte dabei der HI-Virus aggressiv und vermehrte sich stärker.

Bei keinem Patienten stieg dabei die Belastung auf über 200 Viren pro einem Milliliter Blut. Daher gilt die Hepatitistherapie als wirksam, auch wenn eine Zusatzinfektion mit HIV besteht.

Zweite Studie zur Wirkstoffkombination

In einer zweiten Studie, die 50 HIV-Patienten mit Hepatitis C behandelte, führten die neuen Wirkstoffe bei 49 Patienten zum Ziel. Der Erfolg lag hier also bei 98 Prozent. Der Patient, der nicht ansprach, hatte eine später erkannte Genmutation, die den Virus gegen den Wirkstoff Ledipasvir resistent gemacht hatte.

In dieser Studie fiel das Bild der Nebenwirkungen noch besser aus: nur 16 Prozent klagten über eine verstopfte Nase und nur 14 Prozent über Muskelschmerzen.