Leben mit chronischer Hepatitis C

Normale Lebenserwartung trotz Leberschäden möglich

Von Nicole Freialdenhoven
18. November 2014

Menschen, die an einer Hepatitis C leiden, können heute trotz fortgeschrittener Leberfibrose auf eine reguläre Lebenserwartung hoffen. Dies ergab eine Studie des Erasmus MC University Medical Center in Rotterdam, das die Daten von 530 Leberpatienten mit fortgeschrittener Fibrose auswerteten.

Alle Patienten erreichten auf dem Ishak-Score, mit dem der Zustand der Leber von 1 bis 10 bewertet wird, 3 bis 5 Punkte. Bei 4 bis 5 Punkten wird von einer Brückenbildung gesprochen, bei der die Fibrose bald zur Zirrhose übergeht.

Die SVR als Überlebenschance

Weiterhin wiesen 192 Patienten eine sogenannte SVR auf, ein anhaltendes virologisches Ansprechen (sustained virological response auf Englisch), d.h. 24 Wochen nach Therapieende waren bei ihnen keine Viren im Blut mehr nachzuweisen. Nach 8,4 Jahren waren von diesen Patienten lediglich 13 gestorben, während es bei den 262 Patienten ohne SVR hingegen 100 Menschen waren. Die SVR gibt also einen guten Hinweis auf die zukünftigen Überlebenschancen der Patienten.

Die Rotterdamer Forscher führen dies darauf zurück, dass die SVR einen Rückgang der Leberentzündung und Fibrose bewirkt, so dass sich das Organ allmählich von der Hepatitis C erholt. So werden auch schwere Spätfolgen wie Leberkrebs und Leberversagen vermieden.