Hepatitis B-Viren gab es schon vor 82 Millionen Jahren - Nachweis in Vogel-Fossilien gefunden

Von Nicole Freialdenhoven
2. Mai 2013

Würde die Menschheit 82 Millionen Jahre alt sein, hätte sie schon damals unter Hepatitis B-Viren gelitten. Dass das Virus schon in der Urzeit existierte, bewiesen Forscher der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster in Zusammenarbeit mit dem Naturkundemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe: Da Viren keine Fossilien hinter lassen können, suchten sie stattdessen nach Virenspuren in prähistorischen Wirten wie den damals existierenden Vögeln und Säugetieren. Solche Spuren werden in der Fachwelt molekulare Fossilien genannt und erlauben Forschern Einblicke in die Frühgeschichte der Viren und Krankheitskeime von heute.

Die Wissenschaftler um Alexander Suh fanden dabei ein fast vollständiges Virusgenom in einem versteinerten Vogel aus dem Mesozoikum - also vor etwa 82 Millionen Jahren, als die Dinosaurier noch die Erde bevölkerten. Vermutlich hätten die Hepatitis B-Viren irgendwann den Träger gewechselt und seien von den Vögeln auf die Säugetiere übergegangen.

Heute ist Hepatitis B eine der häufigsten Infektionskrankheiten der Menschen, die schwere Leberschäden nach sich ziehen kann. Jedes Jahr fordert Hepatitis B etwa 500.000 Tote weltweit.