Hepatitis-Medikament Tenofovir kann eine Zirrhose verkleinern

Von Cornelia Scherpe
19. Dezember 2012

Bei der Zirrhose handelt es sich um eine ernste Erkrankung. Vielen ist in diesen Zusammenhang vor allen Dingen die Leberzirrhose ein Begriff. Betroffene leiden an einer chronischen Entzündung, die die Leber, aber eben auch andere Organe betreffen kann. Wird diese Entzündung zu schwerwiegend, bildet sich mehr Bindegewebe.

Dies ist allerdings nicht positiv, denn das Mehr an Gewebe führt dazu, dass Verhärtungen entstehen. Je mehr Narbengewebe es im Organ gibt, desto schlechter kann es seine eigentliche Funktion erfüllen. Das kann unter Umständen lebensgefährlich werden.

Bisher können Mediziner eine Zirrhose maximal stoppen, doch bereits vorhandener Schaden kann nicht behoben werden. Dies könnte sich in naher Zukunft allerdings ändern. Das Mittel "Tenofovir" ist Teil der Behandlung von Hepatitis B. Doch bisher war eine Wirkungsweise des Medikaments den Ärzten gar nicht klar: es kann eine Zirrhose verkleinern.

Zu diesem erfreulichen Schluss kommt eine Langzeitstudie. Insgesamt wurden 641 Patienten untersucht, die aufgrund von Hepatitis B mit Tenofovir therapiert worden waren. Sie wurden gebeten, zu einer Nachuntersuchung zu kommen und dabei stellten die Forscher fest, dass die Zirrhosen bei diesen Patienten nicht nur nicht schlimmer geworden waren, sondern sich gebessert hatten.

Schäden, die eigentlich als irreversibel galten, waren abgemildert. Insgesamt 248 Patienten entschieden sich daher, noch einmal Tenofovir einzunehmen. Sie wurden erneut über vier Jahre hinweg behandelt. Das Ergebnis war hervorragend. Bei ganzen 87 Prozent hatte sich die Zirrhose im Vergleich zur Untersuchung vor dem ersten Therapiestart abgeschwächt und bei 51 Prozent noch einmal im Vergleich zu den Werten nach der ersten aber vor der zweiten Therapie.