Hepatitis B bei Jugendlichen auf dem Vormarsch: Ärzte fordern mehr Aufklärung

Von Nicole Freialdenhoven
2. August 2012

Die Infektionskrankheit Hepatitis B ist den meisten Kindern und Jugendlichen unbekannt. So weiß rund die Hälfte der Jugendlichen nicht, dass Hepatitis B vor allem durch Geschlechtsverkehr übertragen wird und nur ein Viertel weiß, dass auch bei Tätowierungen und Piercings Infektionsgefahr durch nicht sterile Geräte droht. Auch bei Drogenkonsum kann es leicht zu einer Hepatitis B-Infektion kommen.

Mediziner fordern daher eine umfassendere Aufklärung der Jugendlichen durch Eltern und Schulen, sowie eine Schutzimpfung. Diese wird zwar seit 1995 von der Ständigen Impfkommission allen Säuglingen empfohlen, doch ältere Jugendliche ab 17 Jahren haben diese noch nicht erhalten. Auch bei den 12-17-Jährigen gibt es noch immer Lücken im Impfschutz. Eine Nachholimpfung kann problemlos beim Arzt durchgeführt werden.

Kondome bieten keinen ausreichenden Schutz gegen die Übertragung, warnen Mediziner. Das Hepatitis B-Virus ist 100-mal ansteckender als HI-Virus, das zu einer AIDS-Erkrankung führt und nur eine Impfung bietet wirkliche Sicherheit. Das Virus wird durch Blut, Speichel und andere Körperflüssigkeiten übertragen und kann durch winzige Verletzungen der Schleimhäute oder der Haut in den Körper eindringen.