Kann man mit NSAID-Medikamenten dem Hautkrebs vorbeugen?

Von Cornelia Scherpe
4. Juni 2012

NSAID, auch Nichtopioid-Analgetika genannt, sind Medikamente, die als Schmerzmittel dienen. Da sie aber auch sehr gut gegen Entzündungen wirken, werden sie vor allen Dingen bei Erkrankungen wie Rheuma eingesetzt. Nun haben Forscher herausgefunden, dass NSAID noch einen weiteren Nutzen haben: die Mittel schützen laut einer Studie vor Hautkrebs. Wer also wegen Gelenkerkrankungen auf die Mittel eingestellt ist, der kann sich über den unverhofften Nebeneffekt freuen.

Die Erkenntnis basiert auf der Auswertung von 18.532 Patientendaten. All jene Menschen waren in den letzten 20 Jahren an Hautkrebs erkrankt. Verglich man dies nun mit einer Kontrollgruppe, die sich aus Menschen ohne Hautkrebs zusammensetze, so fiel deutlich auf, dass die Krebspatienten selten NSAID bekommen hatten. Wer hingegen von seinem Arzt in den letzten Jahrzehnten zwei Mal oder auch öfter mit NSAID versorgt worden war, dessen Risiko auf Hautkrebs sank um 13 Prozent. Wer nur einmal NSAID bekommen hatte, hatte allerdings ein ähnliches Risiko wie der Rest und auch die Forscher fanden 13 Prozent noch relativ gering.

Sie wollen daher weitere Studien durchführen, um definitiv zu beweisen oder zu widerlegen, dass NSAID-Mittel dem Hautkrebs vorbeugen. Bis dahin kann man zumindest von einer kleinen Schutzwirkung ausgehen. Wer ohnehin die Medikamente nehmen muss, der kann sich freuen. Alle anderen sollten allerdings nicht aus Gründen des potentiellen Krebsschutzes mit der Einnahme anfangen.