UV-Strahlung erhöht offenbar Hautkrebsrisiko bei Piloten und Flugbegleitern

Von Ingo Krüger
4. September 2014

Das Hautkrebsrisiko von Piloten und Flugbegleitern ist einer aktuellen Studie zufolge stark erhöht. Nach Angaben von US-Wissenschaftlern tritt schwarzer Hautkrebs bei diesen Berufsgruppen mehr als doppelt so häufig auf wie im Durchschnitt der Bevölkerung. Grund ist eine höhere UV-Strahlung, der Berufsflieger ausgesetzt sind. Das Erkrankungsrisiko ist für Piloten 2,22-fach und für das Kabinenpersonal 2,09-fach erhöht.

Scheiben aus Polykarbonaten können die UV-Strahlung fast vollständig aufhalten

Je höher eine Maschine fliegt, desto größer ist die Belastung mit der UV-Strahlung der Sonne, da der natürliche Schutz durch die Atmosphäre immer weiter abnimmt. Zusätzliche Strahlung gerät in das Flugzeug, wenn eine dichte Wolkendecke oder schneebedeckte Berge die Strahlen bis zu 85 Prozent reflektieren. Neben erblicher Veranlagung gilt eine hohe UV-Belastung als Auslöser von schwarzem Hautkrebs.

Die Verfasser weisen darauf hin, dass Scheiben aus Polykarbonaten die UV-Strahlung fast vollständig aufhalten. Das ebenfalls eingesetzte Verbundglas lasse jedoch mehr als die Hälfte eines Teils der UV-Strahlung durch. Allerdings ist die Gefährdung durch UV-Strahlung kein anerkannter beruflicher Risikofaktor für das Flugpersonal.

Ältere Studie deutet eher auf Sonnenbad als Grund für den Hautkrebs hin

Andere Krebsforscher kritisieren die Studie. Demnach habe eine ältere Untersuchung von 2003 ergeben, dass das Melanomrisiko nicht nur an Hals und Kopf erhöht sei (2,5), sondern auch am Rumpf (2,33). Dies deute eher darauf hin, dass das Flugpersonal sich früher in südlichen Ländern verstärkt dem Sonnenbad hingegeben habe.