Kinder an die frische Luft! Regelmäßiges Sonnenlicht kann vor Hautkrebs schützen

Von Nicole Freialdenhoven
6. Mai 2014

Es klingt zunächst wie ein Paradox, denn Sonne auf nackter Haut wird heute zumeist mit der Entstehung von Melanomen in Verbindung gebracht.

Doch Forscher der Unikliniken in Ulm und Dresden stellten nun eine neue These auf, denn sie machten die übertriebene Angst vor der UV-Strahlung vor allem bei Kindern für das steigende Hautkrebsrisiko verantwortlich. Sie verwiesen darauf, dass die Landbevölkerung früher ganz ohne Sonnenschutzmittel stundenlang in der Sonne im Feld arbeiteten und trotzdem nicht reihenweise an Hautkrebs verstarben.

Untersuchung zum Melanomrisiko in einer Fall-Kontroll-Studie

Eine Fall-Kontroll-Studie belegt ihre These: Die Forscher befragten insgesamt 833 Patienten der beiden Unikliniken danach, wie häufig und wie lange sie sich in der Sonne aufhielten. Etwa ein Drittel der Patienten war bereits an einem Melanom erkrankt, ein weiteres knappes Drittel an einem Basalzellkarzinom und ein größeres Drittel litt unter keinerlei Hautkrankheiten. Es war dann auch diese Gruppe, die angab, sich früher viel häufiger im Freien bewegt zu haben, zum Beispiel beim Wandern, Fußballspielen, Segeln oder Skifahren.

Mit einem erhöhten Melanomrisiko waren dagegen Sonnenbrände in der Kindheit verbunden, Gartenarbeit, Schwimmen und ein häufiger Gebrauch von Sonnencreme. Weiterhin wurde wieder einmal bestätigt, dass dunklere Hauttypen mit braunen Augen weit weniger unter Erkrankungen litten als hellhäutige blauäugige Typen. Allerdings kann aus der Studie keine allgemeingültige These abgeleitet werden, da es sich um nur wenige Teilnehmer handelte, deren Angaben zudem rein subjektiv waren.