Hypoallergene Hunderassen - Geeignete Hunde für Allergiker

Wer unter einer Hundehaarallergie leidet, auf einen treuen tierischen Begleiter aber dennoch nicht verzichten möchte, sollte sich nach einer hypoallergenen Hunderasse umschauen. Bei diesen handelt es sich um Tiere mit weniger Fell, sodass sie nicht so stark haaren. Somit werden weniger Hautschuppen produziert, was die allergischen Reaktionen eindämmt. Informieren Sie sich über hypoallergene Hunderassen.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Ein Hund trotz Hundehaarallergie

Während die Katzenhaarallergie als häufigste Haustierallergie angesehen wird, sind von der Hundehaarallergie nicht ganz so viele Menschen betroffen - dennoch gibt es sie. Dabei sind es nicht direkt die Hundehaare, die für die allergischen Reaktionen sorgen; vielmehr spielen besonders die Hautschuppen eine Rolle, ebenso der Speichel sowie der Urin.

Bei den Betroffenen kommt es zu unterschiedlichen Beschwerden, beispielsweise

Das Ausmaß der Allergie kann dabei ganz unterschiedlich sein. Wer dennoch nicht auf einen Vierbeiner verzichten möchte, hat die Möglichkeit, sich eine allergikerfreundliche Rasse zuzulegen. Auf diese Weise kann das Risiko einer Allergie zumindest möglichst gering gehalten werden.

Definition "Hypoallergene Hunderassen"

Es gibt keinen Hund, der zu 100 Prozent hypoallergen ist und somit keinerlei Allergene mitbringt. Dennoch gibt es zahlreiche Rassen, die für Allergiker geeignet sind, da sie ein nicht so stark Haarendes Fell besitzen, sodass auch weniger Hautschuppen produziert werden - diese befinden sich an den Haaren und sorgen in den meisten Fällen für die allergische Reaktion.

Geeignete Hunde für Allergiker

Im Folgenden geben wir einen Überblick über geeignete Hunderassen für Allergiker und zeigen, worauf besonders bei der Fellpflege oder der Haltung geachtet werden sollte.

Pudel

Pudel gelten als überaus intelligent. Sie haaren kaum; ihr Fell benötigt jedoch viel Pflege. Wer sich dieser Arbeit nicht widmen kann oder möchte, sollte einen professionellen Hundepflege engagieren.

Auch die Speicherproduktion ist verglichen mit anderen Rassen, die viel sabbern, sehr gering. Viele Pudel leiden unter tränenden Augen, die teils auch das umliegende Fell tränken. Einschränken kann man dies durch tägliches Abwischen mit einem Waschlappen.

Basenji

Beim Basenji handelt es sich um eine Kurzhaarhunderasse. Diese Hunde verlieren kein Fell, sodass es auch nur wenige Hautschuppen gibt, die für eine allergische Reaktion sorgen könnten.

Wer sich jedoch einen solchen charakterstarken Hund zulegen möchte, sollte sich über die etwas schwierigere Trainierbarkeit bewusst sein. Zudem neigen sie zum Sabbern und sind sehr energiegeladen.

Afghanischer Windhund

Beim Afghanischen Windhund, oder auch Samojede handelt es sich um eine langhaarige Schönheit. Dennoch ist das Fell des Tieres hypoallergen, denn trotz dass der Hund haart, schuppt die Haut kaum.

Somit sollte man mit der Allergie wenig Probleme haben. Hervorzuheben ist das liebe und sanfte Gemüt, was auch die Haltung in einer Familie mit Kindern ermöglicht.

Yorkshire Terrier

Auch der Yorkshire Terrier zählt zu den beliebten Hunderassen für Allergiker. Das Risiko ist deshalb so gering, da diese Tiere nicht haaren.

Wichtig ist allerdings eine regelmäßige Fellpflege; anderenfalls wird dieses schnell matt. Man sollte also bestenfalls in Sofanähe eine Bürste zur Hand haben.

Bichon Frisé

Beim Bichon Frisé handelt es sich um eine kleine Hunderasse, die durch ihr gelocktes und weiches Fell auffällt. Diese Fellbeschaffenheit sorgt dafür, dass Hautschuppen und Staub aufgefangen werden können.

Für Allergiker stellen die nicht-haarenden Hunde eine beliebte Wahl dar. Es handelt sich um liebenswerte und fröhliche Hunde, die sich auch gut für die Haltung in einer Familie eignen.

Shih Tzu

Ein weiterer hypoallergener Hund ist der Shih Tzu. Er verliert kaum Haare, auch wenn man bei dem langen Fell das Gegenteil vermuten würde.

Allerding bringt eine solche Haarpracht auch mit sich, dass man diese gründlich pflegen muss. Somit sollte man sich regelmäßig um das Kämmen und Co. kümmern, um Verfilzungen und Knoten zu entfernen bzw. nicht erst entstehen zu lassen.

Weitere hypoallergene Rassen

Neben den erwähnten gibt es noch eine Vielzahl weiterer hypoallergener Hunderassen. Zu diesen zählen etwa

  • der Schnauzer
  • der Havaneser
  • der Malteser
  • der West Highland White Terrier
  • der Samojede
  • der Scottish Terrier oder auch
  • der Border Terrier.

Studien: Allergikerfreundlichkeit bei Hunden in der Kritik

Nicht alle Seiten sind jedoch von der Allergikerfreundlichkeit bestimmter Hunderassen überzeugt. In den Medien hört man immer wieder, dass sich Menschen solche Rassen zulegen, so auch einst Familie Obama, die mit dem Gedanken spielte, sich einen Portugiesischen Wasserhund oder einen Labradoodle, eine Kreuzung zwischen Labrador und Großpudel, zuzulegen.

Doch nach Ansicht von Forschern des Henry-Ford-Hospital hätte sich die "First Family" der USA die Anstrengungen einer solchen Suche sparen können. Die Wissenschaftler untersuchten insgesamt 60 Hunderassen, darunter auch elf Rassen, die als nichthaarend und hypoallergen gelten.

Einen Unterschied vermochten die Experten jedoch nicht festzustellen. Herkömmliche Rassen schnitten in der Studie nicht schlechter ab als vermeintlich hypoallergene Rassen.

Bei Hunden sind sechs Allergene bekannt, auf die Menschen reagieren können. Diese treten in Hautschuppen, im Speichel und Urin der Tiere auf. Die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie empfiehlt Allergikern daher, Hunde grundsätzlich zu meiden.

In einer anderen Studie analysierten Forscher am Henry Ford's Deparment of Health Sciences in den USA Staubproben aus 173 Haushalten, in denen ein Hund lebt. In allen Proben fanden sie das Allergen-Protein Can f 1, obwohl von den 60 Hunderassen, die in den Haushalten lebten, 11 angeblich hypoallergen waren. Auch diese Wissenschaflter sind somit der Ansicht, dass es hypoallergene Hunderassen nicht gibt.

Hypoallergene Hunderassen nur ein Mythos? - Wissenswertes zum Allergen Can f 1

Das Hauptallergen, auf das Hundeallergiker reagieren, ist Can f 1. Es sind nur kleine Mengen davon nötig, um eine allergische Reaktion auszulösen. Alle Hunderassen weisen dieses Allergen in Hautepithelien und Haaren auf, sodass eine vollständige Vermeidung nicht möglich ist.

In mehreren Studien wurde die Konzentration von Can f 1 in Wohnungen mit hypoallergenen Hunderassen gemessen und mit der von Haushalten verglichen, in denen andere Hunderassen leben. Das Ergebnis: die Konzentration war nicht geringer. Um einer Allergie vorzubeugen, wird somit eher eine frühkindliche Exposition mit dem Tier empfohlen.

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