Katzenhaarallergie - Allergie gegen Katzenhaare

Eine Katzenhaarallergie ist eine häufig auftretende Form der Haustierallergie. Sie wird durch bestimmte Proteine, die sich im Speichel sowie in den Hautschuppen des Tieres befinden, ausgelöst. Das so genannte Fel d 1 Allergen gilt dabei als Hauptallergen. Wer sich nicht von seiner Katze trennen möchte, sollte eine spezifische Immuntherapie (SIT) bzw. Hyposensibilisierung ausprobieren. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über die Katzenhaarallergie.

Von Jens Hirseland

Haustierallergien sind grundsätzlich bei sämtlichen behaarten und gefiederten Tierrassen möglich. Während Hundehaarallergien eher selten auftreten, kommen Katzenhaarallergien weitaus häufiger vor.

Ursachen

Verursacht wird eine Allergie gegen Katzenhaare nicht von den Haaren selbst. Stattdessen sind bestimmte Proteine, die aus dem Speichel sowie von Hautschuppen des Tieres stammen und an seinen Haaren haften bleiben, für die allergischen Reaktionen verantwortlich.

Dabei können die Allergene auch von haarlosen Katzen verbreitet werden. Am häufigsten findet man die Allergene im Gesicht der Katze.

Da das Tier sein Fell intensiv pflegt, werden die Allergene dadurch auf den gesamten Körper verteilt. Außerdem bleiben die federleichten allergieauslösenden Stoffe nicht nur auf die Katze selbst beschränkt, sondern schweben auch durch die Luft oder bleiben an der Kleidung des Menschen haften.

Darüber hinaus findet man sie auch auf den Möbeln. Das heißt, dass sie sich über die ganze Wohnung verteilen, sodass es für die Betroffenen kaum ein Entrinnen gibt.

Fel d 1

Das Hauptallergen bei Katzen ist das so genannte Fel d 1 Allergen, das so klein und leicht ist, dass es noch lange in der Luft schweben kann. Das Eiweiß wird hauptsächlich durch den Speichel sowie die Tränenflüssigkeit der Katze abgegeben.

Es bindet IgE-Antikörper. Selbst wenn ein Allergiker seine Katze weggibt, dauert es mitunter noch Monate, bis die letzten Allergene aus der Wohnung verschwinden.

Sogar

können die Allergene getragen werden. Selbst an Orten, wo sich nie eine Katze aufgehalten hat, lässt sich das Allergen Fel d 1 nachweisen. Nicht immer fällt die Reaktion bei Katzenallergikern auf verschiedene Katzenarten gleich aus, was von der jeweiligen Produktion des Fel d 1 Allergens abhängig ist.

Weitere Allergene

Zu den sonstigen Katzenallergenen gehören

  • Fel d 2 (Serumalbumin)
  • Fel d 3 (Cystatin)
  • Fel d 4 (ein Lipocalin)
  • Fel d 5 (Katzen-IgA-Antikörper)
  • Fel d 6 (Katzen-IgM-Antikörper) und
  • Fel d 7 (Katzen-IgG-Antikörper)

Symptome

Typische Symptome bei einer Allergie gegen Katzenhaare sind

Darüber hinaus können Kratzverletzungen, die durch die Katze entstanden sind, anschwellen und stark jucken. Ignoriert der Betroffene die Katzenhaarallergie, ist es möglich, dass es im weiteren Verlauf zu allergischem Asthma kommt, was bei etwa jedem dritten unbehandelten Allergiker der Fall ist.

Behandlung

Vermeidung

Als wirksamste Behandlungsmethode gilt das konsequente Vermeiden des Allergens, das heißt, auch von Katzen und Haushalten, in denen Katzen leben. Unter Umständen muss sich der Betroffene von seiner Katze trennen.

Außerdem sollte in der Wohnung ein möglichst allergenarmes Wohnklima geschaffen werden. Dazu zählt

  • das gründliche Reinigen von Teppichen, Matratzen und Polstern
  • regelmäßiges Lüften
  • häufiges Staubsaugen
  • das Anbringen von speziellen Raumluftfiltern
  • regelmäßiges Bürsten und gegebenenfalls Waschen der Katze unter freiem Himmel

Sind die Beschwerden sehr stark, ist es ratsam, sogar Besitzern von Katzen aus dem Weg zu gehen, denn die Haare und damit das Allergen setzen sich auch an der Kleidung des Halters fest.

Ärztliche Behandlung

Eine Alternative ist eine spezifische Immuntherapie (SIT) bzw. Hyposensibilisierung. Dabei versucht man den Körper des Allergikers nach und nach an das auslösende Allergen zu gewöhnen, indem man ihm immer höher dosierte Mengen der Substanz injiziert.

Allerdings ist es nicht immer leicht, einen Arzt zu finden, der eine entsprechende Therapie durchführt. Außerdem kommt nicht jede Krankenkasse für die Behandlungskosten auf. Zur Linderung der Allergiebeschwerden können antiallergische Medikamente eingenommen werden.

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