Blutschwämme mit Betablocker behandeln - Studie bescheinigt Wirkung

Eine britische Studie hat die Effektivität von Betablockern im Einsatz gegen Blutschwämme bestätigt

Von Cornelia Scherpe
16. März 2015

Betablocker sind eigentlich als Medikamente bekannt, die an Patienten mit Herzproblemen verschrieben werden. Sie sollen den Blutdruck und die Herzfrequenz senken. Vor einigen Jahren stellte sich jedoch heraus, dass die Mittel auch gegen Blutschwämme helfen.

Blutschwämme, auch Feuermale genannt, sind rote bis bläuliche Hautveränderungen, mit denen rund zehn Prozent aller Säuglinge zur Welt kommen. Diese Gefäßanomalien sind in der Regel ungefährlich, sollten allerdings behandelt werden, wenn sie im Gesicht und beim After vorkommen, da es an diesen Stellen kritisch werden kann.

Betablocker "Propranolol" ist seit 2014 offiziell als Therapie zugelassen

Da sich der Betablocker "Propranolol" in ersten Studien als wirksam gegen Blutschwämme herausstellte, war der gut erforschte Wirkstoff bereits seit fünf Jahren eine "Off Label"-Therapie. Seit April 2014 hat das Mittel auch eine offizielle Zulassung als Therapie gegen Blutschwämme. Ob diese Entscheidung wirklich richtig war, untersuchte eine britische Studie und kommt zu einem beruhigenden Ergebnis.

Man hatte 456 Heranwachsende betreut, die sichtbare Feuermale hatten. 401 Kinder erhielten den Betablocker als Behandlung, die übrigen 55 nur ein Placebo.

88 Prozent der Therapierten sprechen auf Betablocker an

Es zeigte sich, dass 88 Prozent der wirklich Therapierten auf den Betablocker ansprachen und die Blutschwämme zurückgingen. Bei 60 Prozent konnte sogar das komplette Verschwinden erzielt werden. Die übrigen 28 Prozent profitierten zumindest von einer deutlichen Rückbildung.

In der Placebogruppe gingen die Blutschwämme nur in vier Prozent der Fälle zurück. Eine Rückbildung ohne Therapie ist möglich und tritt in der Praxis recht häufig auf. Bei rund 85 Prozent der Säuglinge verschwinden die Blutschwämme von selbst.

Keine starken Nebenwirkungen unter dem Betablocker

Zu starken Nebenwirkungen kam es unter der Behandlung mit dem Betablocker nicht. In beiden Gruppen gab es gleich oft Kreislaufprobleme.

Allerdings traten die Blutschwämme bei zehn Prozent der Behandelten später wieder auf. Dieser sogenannten "Rebound-Effekt" ist nie ganz auszuschließen, schwächt jedoch den Nutzen der Betablocker als Therapieoption nicht ab, so die Forscher.