Hoffnung für Männer mit erblich bedingtem Haarausfall

Von Jutta Baur
22. Mai 2012

Der morgendliche Blick in den Spiegel ist für manche Männer der blanke Horror. Die einst üppige Haarpracht schwindet immer mehr. Übrig bleibt eine zumindest teilweise Glatze. Manche Männer greifen auch zum Rasierapparat und übernehmen selbst die Haarentfernung, um dem täglichen Dilemma zu entgehen. Auf dem Markt gibt es viele Mittel, die dem Haarausfall entgegen wirken sollen. Nach Ansicht der Professorin Ulrike Blume-Peytavi von der hautärztlichen Klinik an der Charité in Berlin helfen jedoch nur pharmazeutische Mittel. Shampoos, Spülungen oder Präparate, die auf die Kopfhaut aufgebracht werden, sind ihrer Meinung nach eher nutzlos.

Für einen erblich bedingten Haarausfall gibt es derzeit noch kein Allheilmittel. Es stehen, laut Blume-Peytavi, jedoch Medikamente zur Verfügung, die über den Hormonhaushalt Einfluss nehmen. Die Forschung hat herausgefunden, dass es sich beim erblich bedingten Haarausfall um eine Sensibilität auf Dihydrotestosteron (DHT) handelt. Dies entsteht durch das männliche Hormon Testosteron.

Bisher gibt es zwei zugelassene Arzneien. Eines greift direkt in den Hormon-Stoffwechsel ein. Es muss innerlich genommen werden und ist nur auf Rezept zu erhalten. Darüber hinaus dürfen nur Männer dieses Medikament einnehmen. Das andere fördert die Durchblutung. Es ist frei verkäuflich und darf auch von Frauen angewandt werden. Da es jeden Tag neu aufgebracht werden muss, ist die Wirkungsdauer begrenzt. Setzt man die Anwendung ab, gibt es auch keinen weiteren Effekt.

Die Dermatologin erklärt, dass bei beiden Varianten gute Ergebnisse erzielt werden. Zwischen 60 und 70 Prozent der Männer verspürt eine deutliche Verbesserung. Wichtig ist jedoch, dass vor der Anwendung geklärt wird, weswegen die Haare ausfallen. Die Medikamente wirken nur bei erblich bedingtem Haarverlust.